21.08.2000

Armut in Schweizer Medien nur ein Randthema

Mit einer Untersuchung weist das "Solidarnetz Armut" auf den mangelnden öffentlichen Diskurs hin.

Das von der Dominikanerschwester Ingrid Grave ("Sternstunde") präsidierte "Solidarnetz Armut" hatte bei der Uni Zürich, Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) des Soziologischen Instituts, eine Inhaltsanalyse von Schweizer Medien in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse der Studie zeigten, dass Armut in den Medien nur als Randthema vorkomme, hiess es am Montag an einer Medienorientierung. Dabei bleibe die Armutsthematik auf die finanziellen Aspekte reduziert, zu Wort kämen vor allem Behörden, Ämter und Experten. Am meisten nähmen in den Artikeln kommunale Behörden Stellung, die am direktesten mit den Armen im Kontakt seien. Direkt von Armut Betroffene kämen in den Medien dagegen nur ausnahmsweise zu Wort (6 Prozent von 260 analysierten Artikeln). Der Handlungsbedarf, etwas gegen die Armut in der Schweiz zu tun, werde in den Medienberichten insgesamt als gering eingeschätzt. Kaum thematisiert werde auch die Frage nach den Ursachen der Armut in der Schweiz.



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