16.01.2017

Spiegel

Cordt Schnibben gründet Reporterfabrik

Der Digitalvordenker verlässt das deutsche Nachrichtenmagazin nach fast 30 Jahren. In einer Webakademie des Journalismus will er den Weg in eine «redaktionelle Gesellschaft» begleiten.
Spiegel: Cordt Schnibben gründet Reporterfabrik
War jahrelang für den «Spiegel» tätig: Cordt Schnibben. (Bild: Spiegel/Bernhard Riedmann)

Cordt Schnibben verlässt den «Spiegel» und macht sich selbständig, wie der deutsche Branchendienst Meedia.de schreibt. Gemeinsam mit David Schraven, dem Herausgeber des gemeinnützigen Recherche-Büros Correctiv, gründet er das Start-up Reporterfabrik. Schnibben hatte 1988 als Redaktor beim «Spiegel» begonnen.

In einer «Webakademie des Journalismus» wollen die beiden ihr Wissen weitergeben. Die Reporterfabrik soll durch die «Qualifizierung von Nicht-Journalisten und Journalisten» den Weg in die «redaktionelle Gesellschaft» ermöglichen. In den vergangenen Monaten hätten die beiden an dem «grössenwahnsinnigen Projekt» gearbeitet, schreibt Schnibben in einem ausführlichen Post auf Facebook.

«Es ist der Versuch, die aufklärerische, konstruktive, solidarische Vision des Netzes zu verteidigen gegen die dunkle Seite, gegen Hass, Fake-News, Desinformationen und Trash», schreibt Schnibben darin. Ziel sei es, eine Plattform zu schaffen für eine redaktionelle Gesellschaft, in der Vierte und Fünfte Gewalt nicht gegeneinander arbeiten würden, sondern miteinander recherchierten, kritisierten, aufklärten.

Die vier wichtigsten Ziele der Akademie seien die Grundlagen des journalistischen Handwerks zu vermitteln, die Funktionsweise von sozialen und klassischen Medien durchschaubar zu machen, Versuche der Desinformation erkennbar zu machen und die Fortbildung und den Erfahrungsaustausch von Journalisten zu ermöglichen.

Die Träger des Projekts sind Reporterforum und Correctiv. Als Unterstützer zählt Schnibben nebst vielen weiteren Chefredakteuren wie Giovanni di Lorenzo («Die Zeit»), Klaus Brinkbäumer («Der Spiegel») oder Mathias Müller von Blumencron (FAZ) auf. Auch Constantin Seibt vom Project R unterstützt das Vorhaben. (wid)



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