28.12.2023

Das war 2023

Diese Texte schaffen es in die Top Ten

#MediaToo zählt bei persoenlich.com zu den meistbeachteten Themen im Jahr 2023. Die Fälle beim Tagi-Magi und der Republik interessierten genauso wie der Abgang von Werner De Schepper. Daneben standen auch die Migros, TV-Formate sowie Chocolatier Läderach im Fokus.


Tamedia bedauert lange Aufklärungszeit

Ein Gastbeitrag im deutschen Magazin Spiegel hat die Schweiz Anfang 2023 beschäftigt. Darin erhob Ex-Magazin-Journalistin Anuschka Roshani schwere Vorwürfe an die Adresse des ehemaligen Chefredaktors Finn Canonica. Sie schrieb über Sexismus, Machtmissbrauch und Mobbing. Tamedia hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe Versäumnisse eingeräumt. Die Aufklärung in dem Fall habe zu lange gedauert, hiess es in einer Stellungnahme an die Belegschaft. Der internen Mail war eine Zusammenfassung eines Untersuchungsberichts der Kanzlei Rudin Cantieni angehängt. persoenlich.com veröffentlichte diesen Bericht. Offenbar war das Interesse daran derart gross, dass es der Artikel in die Top Ten der meistgelesenen Texte von 2023 schaffte.




Das sagt Finn Canonica zu den Vorwürfen

Der beschuldigte Ex-Magazin-Chefredaktor Finn Canonica hat nach Bekanntwerden geschwiegen – über einen Monat lang. Radio-1-Chef Roger Schawinski gelang schliesslich der Coup: Canonica nahm erstmals Stellung zu den Vorwürfen. In einem über einstündigen Gespräch unterhielt er sich mit Schawinski über seine Familie, die Anschuldigungen und seine Reputation. persoenlich.com publizierte entscheidende Passagen des intimen Gesprächs. «Ich bin geschädigt von einer massiven Welle negativer Berichterstattung über meine Person. Ob sich das je wieder korrigieren lässt, weiss ich nicht. Es gibt Momente der totalen Verzweiflung, das sind die schlimmsten Momente», sagte etwa Canonica.




Vorwürfe wegen sexueller Belästigung

Sechs Frauen erheben Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen einen Republik-Journalisten. Dies zeigte eine Recherche von Radio SRF, die Ende August publik wurde. Das Onlinemagazin Republik hatte den Reporter damals freigestellt. Diese Auftaktmeldung interessierte viele unserer Leserinnen und Leser. persoenlich.com begleitete den Fall in der Folge ausführlich. Anfang Oktober wurde schliesslich der mutmasslich belästigende Journalist entlassen. Ende Oktober veröffentlichte die Republik die Untersuchungsresultate. Eine Hinweisgeberin sei «ohne Wertschätzung behandelt worden», kamen die Experten zum Schluss.




Ringier verordnet Christian Dorer eine Auszeit

Diese Personalie hat für viel Gesprächsstoff gesorgt: Der Chefredaktor der Blick-Gruppe, Christian Dorer, musste eine Auszeit nehmen. Er soll gegen den «Code of Conduct» verstossen haben. Im Raum standen Vorwürfe von bevorzugter Behandlung einer bestimmten Mitarbeitenden-Gruppe und eine zu wenig klare Differenzierung von Privatem und Geschäftlichen. Ringier werde den Meldungen und Beobachtungen nachgehen, sie lückenlos aufklären und aufarbeiten, hiess es im März. Was diese Untersuchung ergeben hat, wurde bis heute nie kommuniziert. Am Dienstag wurde bekannt, dass Christian Dorer einen neuen Job annehmen wird: Der 48-Jährige wird per 1. Februar 2024 Leiter Kommunikation des Migros-Genossenschafts-Bunds (MGB). In Abstimmung mit der Marketingkommunikation der Migros Supermarkt AG trägt er künftig auch die publizistische Verantwortung für die Migros-Medien.




Das sind die Stars von «Sing meinen Song»

Mitte September hat der Privatsender 3+ am TV-Vermarktungsevent Screen-up in Zürich-Oerlikon die Stars der fünften Staffel von «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» bekannt gegeben. Das Erfolgsformat interessiert offenbar immer noch so stark, dass es das Line-up auf Platz sechs der meistgelesenen Texte geschafft hat. Auf dem legendären Sofa auf Gran Canaria Platz nehmen werden Marc Sway, Cachita, Nemo, Eliane, Vincent Gross und Marius Bear. Nach vier Staffeln mit Seven als Host übernimmt erstmals Reggaesänger Dodo. «Sing meinen Song», Staffel fünf, startet im März 2024. Es werde viele Tränen geben, verriet Dodo beim Apéro an der Screen-up gegenüber persoenlich.com.




Umbau beim orangen Riesen fordert erste Opfer

Ende Oktober interessierten sich viele Leserinnen und Leser für die Migros. Damals häuften sich Meldungen zu Abgängen verschiedener Führungskräfte, die auch im Zusammenhang mit der geplanten Supermarkt AG und dem neuen Führungsduo Supermarkt-Chef Peter Diethelm und Migros-Chef Mario Irminger stehen dürften. Der orange Riese trennte sich von Projekten, die sich bisher finanziell nicht gelohnt haben, und trimmte die Bereiche auf Effizienz, die als Sorgenkinder galten: die Migros-Industrie und die Fachmärkte. Genau in diesen Bereichen kam es dann zu Abgängen.




Zuschauer verlieren Interesse an «Der Schwarm»

Anfang März zeigte das Schweizer Fernsehen die achtteilige Thriller-Serie «Der Schwarm» – und zwar in täglichen Doppelfolgen während der Primetime. Dies sorgte auch für Kritik. «Ich will ‹1 gegen 100› schauen», schrieb eine TV-Zuschauerin auf Twitter. Nicht nur «1 gegen 100» wurde für «Der Schwarm» gestrichen, sondern auch «Puls», «Kassensturz» oder die «Rundschau». Das anfängliche grosse Interesse an «Der Schwarm» war schnell verflogen. Am ersten Sendetag erreichte die Thriller-Serie einen Marktanteil von 32,1 Prozent. Danach gingen die Quoten zurück. Dennoch hiess es bei SRF: Binge-Watching liege im Trend.




Werner De Schepper muss gehen

Ringier Axel Springer Schweiz (heute Ringer Medien Schweiz) hat Anfang März Werner De Schepper, Co-Chefredaktor der Zeitschrift «Interview by Ringier» von seinen Aufgaben entbunden. Der frühere Chefredaktor von Blick und Co-Chef der Schweizer Illustrierten musste wegen Differenzen gehen. Die «unterschiedlichen Auffassungen» seien aktuell und würden die Führungspersönlichkeit von Werner De Schepper betreffen, hiess es in einer knappen Mitteilung. Später wurde die redaktionelle Verantwortung für das Magazin Interview by Ringier an Susanne Walder übertragen. De Schepper ist derweil bei Ringier immer noch unter Vertrag. Ab April 2024 hat er einen neuen Job: Er wird Blattmacher bei Gassmann Media in Biel.




Die vierte Staffel von «Sing meinen Song»

Auch die diesen Frühling ausgestrahlte Staffel «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» mit Gastgeber Seven hat das Interesse vieler Leserinnen und Leser geweckt. Anfang März startete das Format mit insgesamt acht Folgen. Mit dabei waren Anna Rossinelli, Baschi, Joya Marleen, Peter Reber, Luca Hänni und EAZ.




Patrick Farinato tritt ab

Keine Meldung auf persoenlich.com hat für mehr Klicks gesorgt als diese Personalie: Nach drei Jahren beim Glarner Chocolatier Läderach gibt der Marketingchef Patrick Farinato seinen Posten Ende Februar 2024 ab. Er wolle sich nach vielen erreichten Meilensteinen mittelfristig verändern und noch mehr unternehmerisch tätig sein, hiess es im November. Einer der Meilensteine war der neue Markenauftritt. «Wir haben eine umfassende Unternehmenstransformation eingeleitet, hin zu einem global führenden Premiumschokoladen-Retailer», sagte Farinato in einem persoenlich.com-Interview. Nicht immer dürfte er aber einen Schoggi-Job gehabt haben. Im September beendete das Zurich Film Festival die Partnerschaft mit Läderach, dies nach einer Dokumentation im Schweizer Fernsehen. Darin wurden teils schwere Vorwürfe gegen den früheren Patron Jürg Läderach und eine von ihm mitgegründete evangelikale Privatschule erhoben.

In der Serie «Das war 2023» greifen wir die grossen Themen des Jahres in kompakter Form nochmals auf. Hier finden Sie die Übersicht.


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