15.05.2019

SRF

«Ich bin Journalist und kein Schauspieler»

Am Freitagabend moderiert Sandro Brotz zum ersten Mal die «Arena». Er folgt auf Jonas Projer. Der 49-jährige ehemalige «Rundschau»-Moderator spricht im persoenlich.com-Interview über Lampenfieber, Livepublikum und seinen neuen Lohn.
SRF: «Ich bin Journalist und kein Schauspieler»
«Als Moderator einer politischen Diskussionssendung werde ich meine politische Ausrichtung ganz bestimmt nicht offenlegen», so Sandro Brotz, neuer Moderator der «Arena». (Bild: SRF/Oscar Alessio)
von Edith Hollenstein

Herr Brotz, «Das Verhältnis der Schweiz zu Europa». Warum ist dies das richtige Thema für Ihre erste Sendung?
Weil es eines der wichtigsten politischen Themen überhaupt ist: Sollen wir unser Verhältnis mit der EU endlich regeln? Oder verlieren wir dadurch unsere Unabhängigkeit? In Bundesbern ist zudem beim heftig umstrittenen Rahmenabkommen eine neue Dynamik spürbar, der wir in der «Arena» auf den Grund gehen wollen. Ich bin besonders gespannt, wie sich Schriftsteller Lukas Bärfuss in die Runde einbringen wird. Dieser Aussenblick wird mir in der «Arena» auch künftig wichtig sein.

Was tun Sie gegen Nervosität – falls Sie überhaupt Lampenfieber haben?
Ich spüre das Kribbeln langsam und das ist gut so. Im Thema sattelfest zu sein, ist das beste Mittel gegen Nervosität. Um den Kopf vor der Sendung nochmals freizubekommen, mache ich es wie bis anhin auch: Ich jogge ein paar Kilometer und gehe die Inhalte und Fragen mental nochmals durch.

SRF schrieb in der Mitteilung über Ihren Wechsel, «Arena»-Moderator sei ein «anspruchsvoller Job». Was daran hat sich in den Proben als für Sie besonders herausfordernd herausgestellt?
Mehr Gäste, neue Kamerapositionen und ein Livepublikum sind insgesamt eine Herausforderung, die man nur bedingt proben kann – umso mehr freue ich mich, wenn es am Freitag um 22.25 Uhr endlich losgeht.

«Ich habe schon immer auf unser Styling-Team vertraut»

Wie verändern Sie Ihren Auftritt, um sich von Ihrer früheren Funktion als «Rundschau»-Moderator abzugrenzen?
Dann müsste ich mich ja von mir selber abgrenzen – und das habe ich nicht vor. Ich bin Journalist und kein Schauspieler. Zudem habe ich schon immer auf unser Styling-Team vertraut.

Ihnen wird manchmal vorgeworfen, «Selbstdarsteller mit politischer Schlagseite» zu sein. Was für eine politische Ausrichtung haben Sie – oder anders gefragt: Was für eine Partei wählen Sie?
Guter Versuch! Aber leider wird Sie meine Antwort nicht befriedigen: Als Moderator einer politischen Diskussionssendung werde ich meine politische Ausrichtung ganz bestimmt nicht offenlegen – und sie spielt auch in der «Arena» keine Rolle. Ich denke politisch, aber ich handle journalistisch – in alle politischen Richtungen. 

Im Herbst vor der «No Billag»-Abstimmung hatten Sie Ihren Lohn als «Rundschau»-Moderator offengelegt: 130'000 Franken. Wie viel verdienen Sie jetzt bei der «Arena»?
Geld war noch nie meine Motivation, um einen Job zu machen. Aber weil Sie eh nachfragen werden: Es sind ein paar hundert Franken mehr als vorher. 

Was für Ziele haben Sie sich gesetzt für Ihre Arbeit bei der «Arena»?
Mit dem Team unter Franziska Egli auf das richtige Thema zu setzen, von Freitag zu Freitag die bestmöglichen Gäste im Studio zu haben und dem Publikum einen echten Mehrwert bieten zu können.



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