28.12.2020

China

Journalistin zu vier Jahren Haft verurteilt

Eine chinesische Journalistin, die über die Ausbreitung des Coronavirus in Wuhan berichtet hatte, ist zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Urteil gegen die 37-jährige erging bei einem kurzen Gerichtstermin, wie einer ihrer Anwälte mitteilte.
China: Journalistin zu vier Jahren Haft verurteilt
Prodemokratische Aktivisten halten Plakate mit dem Bild von Zhang Zhan in Hong Kong am Montag, 28. Dezember 2020. (Bild: Keyston/Kin Cheung)

Die Frau war in dem Verfahren laut von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Gerichtsdokumenten beschuldigt worden, mit ihren Berichten «Streit geschürt und Unruhe gestiftet» zu haben. Die Journalistin hatte kritisch über die Reaktion der Behörden auf das neue Virus berichtet. Im Mai wurde sie festgenommen, im Juni trat sie in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Ihr Gesundheitszustand ist nach Angaben ihrer Anwälte "extrem schlecht"

In Wuhan war das Coronavirus Ende vergangenen Jahres erstmals bei Menschen festgestellt worden. Innerhalb weniger Wochen verbreitete es sich massiv in der Millionenmetropole. Am 23. Jänner wurde Wuhan dann von den Behörden abgeriegelt. In den folgenden Tagen wurde die Massnahme auf die gesamte Provinz Hubei ausgedehnt, in der Wuhan liegt. Von China aus verbreitete sich das Virus in die ganze Welt.

In China selbst wurde das Virus durch die rigorosen Abschottungs- und Quarantänemassnahmen jedoch weitgehend zurückgedrängt. Die Führung des Landes rühmt ihren Kampf gegen das Virus seit Monaten als grosse Erfolgsgeschichte. (sda/afp/lol)



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