10.06.2020

Neue Zürcher Zeitung

Lucien Scherrer betreut Medienseite

Der bisherige Inland-Redaktor hat per Mai ins Feuilleton gewechselt. Er übernimmt teilweise frühere Aufgaben von Rainer Stadler.
von Edith Hollenstein

Nachdem der renommierte Medienredaktor Rainer Stadler die Neue Zürcher Zeitung per Ende September verlassen wird, stellt sich die Frage nach seiner Nachfolge. Stadler, der bis 2018 über viele Jahre als Medienredaktor die wöchentliche Medienseite samt der Kolumne «in medias ras» verantwortete, ist seither als auf Medienthemen spezialisierter Autor angestellt. Die Medienberichterstattung wurde vor knapp zwei Jahren aufgrund einer Neuorganisation dem Feuilleton-Ressort angegliedert und Stadler damit entmachtet (persoenlich.com berichtete).

Mehrere NZZ-Journalisten schreiben über Medien

Auch künftig will die NZZ den eingeschlagenen Weg fortführen. Medienthemen werden in verschiedenen Ressorts aufgegriffen – also in Wirtschaft, Inland und im Feuilleton. Die wöchentliche, jeweils samstags erscheinende Medienseite soll erhalten bleiben, wie NZZ-Kommunikationschefin Seta Thakur am Dienstag auf Anfrage erklärt. «Sie wird, wie dies bereits seit einiger Zeit der Fall ist, von Mitgliedern verschiedener NZZ-Ressorts bespielt: Neben Feuilleton-, Technologie- und Social-Media-Redaktoren sind es auch unsere Korrespondenten, die regelmässig Beiträge zu Medienthemen schreiben, wobei immer wieder auch neue Formen und Formate ausprobiert werden. Inhaltlich gilt dabei ein besonderes Augenmerk der Entwicklung des digitalen Journalismus», so Thakur.

Scherrer ist zuständig für Medienseite

Die Verantwortung dieser Medienseite obliegt also weiterhin dem Feuilleton-Ressort unter der Leitung von René Scheu. Scheu habe für deren Betreuung Lucien Scherrer bestimmt, so Thakur. Der bisherige Inland-Redaktor sei per Mai ins Feuilleton gewechselt, wo unter anderen nun auch Medienthemen zu seinen Dossiers gehören. Ob es wieder eine Medienkolumne geben wird, ähnlich wie «in medias ras», ist laut der NZZ-Sprecherin noch offen. 

Es könnte demnach sein, dass unter anderem auch diese Entwicklung ein Grund war für Rainer Stadlers Weggang von der NZZ. Auf Anfrage sagt der 61-Jährige am Mittwoch lediglich: «Ich möchte mich nicht dazu äussern.»

Lucien Scherrer (lsc.) ist laut dem Impressum seit 2014 bei der NZZ. Vorher war er zwei Jahre lang bei der Weltwoche.



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Kommentare

  • Roland Grüter, 12.06.2020 17:33 Uhr
    Heute schreiben Kleti und Pleti unfachmännisch über alle Bereiche. Die NZZ degradiert sich laufend zu einem Beliebigkeits-Blatt.
  • Ueli Custer, 11.06.2020 08:58 Uhr
    Wohin Kapitän Gujer steuert ist relativ klar. Es geht nach rechts. Und dass er die schweizerische Medienlandschaft nicht kennt, hat er im Vorfeld der No-Billag-Abstimmung mit einem Leitartikel auf der Frontseite in peinlicher Art selbst bewiesen.
  • René Grossenbacher, 11.06.2020 08:22 Uhr
    Der Abgang von Rainer Stadler ist ein herber Rückschlag für den Schweizer Medienjournalismus, der durch ihn in der NZZ kompetent, unaufgeregt und vor allem erfrischend unideologisch vertreten wurde. Die NZZ wird dadurch an Fachkompetenz und Qualität einbüssen.
  • Tek Berhe, 11.06.2020 04:57 Uhr
    Die Messlatte ist gesetzt. Die Qualität, die ich von der NZZ erwarte ist speziell beim Thema Medien hoch. Auch abseits von aktuellen Fällen Themen zu behandeln. Nur digitale Themen beackern würde mir nicht genügen. Die ganzheitliche Betrachtung ist mir ganz wichtig!
  • Rudolf Penzinger, 10.06.2020 14:18 Uhr
    Und wieder verlässt einer Gujers Schiff, der zu den Wägsten an Bord gehörte. Für den Nachfolger ist die Latte jedenfalls hoch gelegt. Wohin steuert der Kapitän?
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