Marc Walder über die Zukunft vom Blick

Im Interview mit dem deutschen Magazin Kress Pro blickt der Ringier-CEO Marc Walder auf den Wandel in der Medienbranche zurück und spricht über Chancen der digitalen Transformation.

Die Medienindustrie habe viel zu lange gebraucht, um zu verstehen, dass Inhalte allein nicht reichen und die Digitalisierung ein Schlüsselfaktor sei. Man habe etwa zu lange zugesehen, wie Kleinanzeigen ins Internet abwandern, so Walder. Den Grund dafür sieht er beim damals fehlenden Vertrauen in das Internet und dem mangelnden Verständnis für das digitale Geschäft. Ähnlich sei es heute mit dem Metaverse. Anstatt es als grosse Chance zu sehen, sind Medien gegenüber der Technologie skeptisch.

Zudem äussert sich Walder zu den Gründen, weshalb Ringier in das Sportgeschäft investiert. Ein Grund ist, dass die Sportwett-Industrie erkannt habe, dass es effizienter sei, auf Targeted Advertising auf digitalen Plattformen zu setzen, statt auf Banden in Stadien, auf dem Shirt einer Mannschaft oder im TV zu werben.

Zur Zukunft des Blick sagt der Ringier-CEO: «Der Blick wird es packen (…) Denn er gehört zu der Kategorie der unverzichtbaren News- und Erklärmedien.» Heute verdiene der Blick dank vieler Leser und des wachsenden Werbemarktes wieder richtig gutes Geld, so Walder. Ein digitales Bezahlmodell sei dennoch nötig: «Jetzt ist die Frage, wie schnell wir uns trauen, dies zu tun. Es wird eine Herausforderung.» Im Frühling will das Boulevardmedium einen Teil seiner Inhalte auf dem Onlineportal kostenpflichtig machen (persoenlich.com berichtete). (mj)