02.02.2023

Fall Spiess-Hegglin

Michèle Binswanger spricht über ihr Buch

Am Sonntag findet die Vernissage zum umstrittenen Buch «Die Zuger Landammann-Affäre» von Michèle Binswanger statt. Am Mittwoch war die Tagi-Journalistin im «TalkTäglich» von TeleZüri zu Gast. Sie habe die Öffentlichkeit nicht gesucht, sagt sie.
Fall Spiess-Hegglin: Michèle Binswanger spricht über ihr Buch
Die Tages-Anzeiger-Journalistin Michèle Binswanger in der Sendung «TalkTäglich» von TeleZüri vom Mittwoch. (Bild: Screenshot)

Am Dienstag ist das Buch «Die Zuger Landammann-Affäre – eine Recherche» von Michèle Binswanger im Eigenverlag erschienen. Eigentlich sollte der Verlag Tredition Druck und Vertrieb übernehmen. Aber wie die CH-Media-Titel berichten, hat dieser eine Abmahnung von Jolanda Spiess-Hegglins Anwälten erhalten und nun kalte Füsse bekommen. Vorerst sei das Buch also nur direkt bei der Autorin erhältlich. Dies, obwohl das Bundesgericht im Februar 2022 grünes Licht für das Buch gegeben hatte. Am Sonntag findet die Vernissage in Zürich statt (persoenlich.com berichtete).

Die tägliche Talksendung von TeleZüri machte am Mittwoch das für Wirbel sorgende Buch zum Thema. Moderator Oliver Steffen fragte die Autorin Binswanger: «Die Ereignisse sind acht Jahre her. Warum braucht es jetzt dieses Buch noch?» Binswanger holte aus und sagte, dass der Fall 2019 erneut öffentlich breit diskutiert worden sei – mit dem Fokus auf die Fragen, welche Rolle die Medien dabei spielten und ob Jolanda Spiess-Hegglin auch ein Medienopfer sei. Damals habe sie sich dafür entschieden, dieses Buch zu schreiben. Sie fände diese beiden Fragen nämlich berechtigt. Nur gäbe es noch eine zweite Person in diesem Skandal: Markus Hürlimann, so Binswanger. Also habe sie ihn kontaktiert.

Im Mai 2020 gab es schliesslich eine superprovisorische Verfügung des Kantonsgerichts Zug gegen das geplante Buch (persoenlich.com berichtete). Ihr Buch sei also verboten worden, noch bevor sie es fertig geschrieben habe, so Binswanger in der Sendung.

«Mein Buchprojekt ist gegen meinen Willen öffentlich gemacht worden», sagt Binswanger zum aktuellen Wirbel um ihre Recherchen und das Buch. Sie habe die Öffentlichkeit nicht gesucht. Sie sei von der Gegenseite erstellt und immer wieder mit exklusiven Enthüllungen gefüttert worden. Insgesamt seien mit den Stichworten Binswanger / Spiess-Hegglin über 800 Artikel auffindbar.

Wie Steffen feststellte, haben nur wenige Medien – namentlich die NZZ, CH Media und 20 Minuten – über die aktuellen Ereignisse rund um das Buch berichtet. Binswanger sagt dazu: «Jeder in der Branche weiss, wenn man das Thema anfasst, hat man Anwälte am Hals. Es besteht ein grosses rechtliches Risiko.» Darum würden viele Redaktionen es lieber sein lassen. (wid)



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