Anfang Dezember verschickte das Onlinemagazin Republik folgende Hiobsbotschaft per Newsletter: Das Onlinemagazin Republik muss bis Ende März 2020 2,2 Millionen Franken sowie 19'000 Abonnentinnen und Abonnenten haben, um weiterexistieren zu können. Erreicht die Republik diese Ziele nicht, erhalten sämtliche Angestellten per 31. März die Kündigung und das Unternehmen wird aufgelöst.
Seither sind knapp zwei Monate vergangen – Halbzeit also bis zur Deadline. «Unterdessen haben wir zirka 16'500 Mitglieder, die Ende März an Bord sind», sagt Oliver Fuchs, stellvertretender Chefredaktor der Republik, auf Anfrage von persoenlich.com. Umgerechnet seien das rund 85 Prozent des Mitgliederziels.
Über 2000 Aboverlängerungen nötig
Im sogenannten «Cockpit» der Republik kann man den aktuellen Stand des Finanzierungsplan anschauen. Aktuell zählt die Republik rund 18’800 Abonnentinnen und Abonnenten, davon werden über 2000 bis Ende März zur Aboverlängerung angefragt. Um das gesetzte Ziel zu erreichen, müssen sie alle um ein Jahr verlängern, zudem braucht die Republik rund 500 neu verkaufte Abos.
«Wir sind überzeugt, dass wir das schaffen werden – auch wenn das Ziel weiterhin ambitioniert ist», sagt Fuchs. Man setze publizistisch starke Akzente, so zum Beispiel das Interview mit Nils Melzer zum Fall Assange. «Wir merken sofort, dass sich das im Mitgliederwachstum niederschlägt», fügt er an.
Starker Journalismus als Verkaufsargument
Die Mitglieder sind das eine, Investoren das andere. Von den 2,2 Millionen Franken hat die Republik aktuell bereits 1,5 Millionen Franken zusammen. Auch hier zeigt sich die Republik «guter Dinge». «Wir sprechen derzeit mit verschiedenen interessierten Geldgeberinnen», so Fuchs.
Mit welchen Marketingmassnahmen die Republik in der Endphase des Countdowns für Abonnentinnen und Abonnenten werben will, will Fuchs noch nicht verraten. «Wir kommunizieren, sobald wir ready sind», sagt er. Das «wichtigste Verkaufsargument» sei klar: Weiter und konstant starken Journalismus liefern.