15.08.2018

SRF

Projer fällt Somm häufig ins Wort

Ombudsmann Roger Blum findet, dass der «Arena»-Moderator alle Gäste gleichbehandelt. Ausser Markus Somm.
SRF: Projer fällt Somm häufig ins Wort
«Der Moderator kann es aber nicht zulassen, dass ein Gast die Regie gewissermassen selber übernimmt, immer wieder dreinredet und sich nicht stoppen lässt», schreibt Ombudsmann Roger Blum. (Bild: Screenshot SRF)

Ein Beanstander hat den Moderationsstil von Jonas Projer in der SRF-Sendung «Arena» bemängelt. Dieser sei klar politisch gefärbt und tendenziös. Während Gäste mit politisch eher linker Gesinnung «in aller Ausführlichkeit ohne Unterbrechung» sprechen dürften, würden politisch rechts Stehende ständig von Projers Zwischenfragen unterbrochen.

In der Stellungnahme der «Arena»-Redaktion weist Projer selbst darauf hin, dass die Redaktion oft für dieselbe Sendung mehrere Beschwerden erhält. In der einen wird moniert, die rechte Gesinnung sei zu kurz gekommen – in einer anderen steht das genaue Gegenteil. Daraus schliesst die Redaktion, dass diese Vorwürfe zumindest zum Teil subjektiv geprägt sind, schreibt SRG Deutschschweiz in einer Zusammenfassung.

Um die Kritik des Beanstanders nachzuweisen, hat Ombudsmann Roger Blum nachgeprüft, wie oft der Moderator die Gäste tatsächlich unterbrochen hat. Untersucht wurden dafür die beanstandete Sendung vom 3. Juni 2018 («Arena/Reporter»: «Wer rettet die Welt?») sowie zwei weitere. Blum kommt zum Schluss, dass Rednerinnen und Redner, die politisch rechts stehen, nicht häufiger unterbrochen werden als Rednerinnen und Redner, die politisch links stehen.  

«Der Ausreisser ist Markus Somm», schreibt Blum im Schlussbericht. Somm sei öfter unterbrochen worden, als andere Gäste. Allerdings – so der Ombudsmann – gab es dafür auch gute Gründe. «Somm hatte in Vielem, was er sagte, Recht, war in seinen Voten sehr dezidiert, polemisch, provokant, aber auch witzig. Er lieferte sich auch einen intensiven Disput mit Projer. Der Moderator kann es aber nicht zulassen, dass ein Gast die Regie gewissermassen selber übernimmt, immer wieder dreinredet und sich nicht stoppen lässt. Vielleicht hat er sich durch Somm ein- oder zweimal zu viel provozieren lassen», heisst es. Das habe aber nicht dazu geführt, dass der Chefredaktor der «Basler Zeitung» benachteiligt worden wäre. Im Gegenteil: Er konnte seinen Standpunkt breit darlegen, so dass sich das Publikum frei eigene Meinung bilden konnte, so Blum weiter. (cbe)



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Kommentare

  • Fabienne Rubli, 16.08.2018 10:53 Uhr
    Begrüssenswert wäre es, wenn der Moderator sein gut entwickeltes Mitteilungsbedürfnis besser unter Kontrolle hätte. Anders ausgedrückt: Er ist ein Schnurri.
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