Der Deal zwischen Mobiliar und Ringier sei ein teurer gewesen, hiess es vor zwei Tagen in der SonntagsZeitung (persoenlich.com berichtete). Das Tamedia-Blatt zitierte Informationen aus «Verhandlungskreisen», wonach die Mobiliar für den 25-Prozent-Anteil an Ringier zwischen 350 und 450 Millionen Franken bezahle. Zudem würden nur 30 Prozent der Kaufsumme ins Unternehmen fliessen, der Rest gehe an die bisherigen Aktionäre, also an die Familie Ringier und an Marc Walder.
Nicht den Kaufpreis, wohl aber die Angaben über die Verwendung der Mittel weist Ringier vehement zurück. In einer internen Mitteilung vom Dienstag, die persoenlich.com vorliegt (siehe unten), ist von «falscher Berichterstattung von Tamedia» die Rede. Dass nur 30 Prozent der Mittel aus dem Deal mit der Mobiliar ins Unternehmen fliessen, sei falsch. Die Information sei sogar «wider besseren Wissens» so publiziert worden.
«Verhandlungskreise» zitiert
Tamedia hält an ihrer Darstellung fest. Er habe nichts «wider besseren Wissens» publiziert, schreibt Beat Schmid, Autor des besagten Artikels, auf Anfrage von persoenlich.com. Die Position von Ringier, wonach der «grösste Teil» für die Entwicklung von Ringier vorgesehen sei, habe er im Artikel wiedergegeben. Damit hat Schmid Recht. Sein Artikel referiert tatsächlich die Ringier-Mitteilung, wonach es sich um den grössten Teil handle, zitiert dann aber «Verhandlungskreise». Laut diesen sollen konkret nur 30 Prozent ins Unternehmen fliessen.
«70 Prozent fliessen ins Unternehmen»
Ringier sieht das anders. Der Verlag hält in der internen Notiz fest, dass der grösste Teil der Mittel wieder ins Unternehmen fliesse. Konkret seien das 70 Prozent. Somit sei auch der Anteil, der an Marc Walder ausbezahlt werde «weit entfernt» von den in der SoZ angegebenen 28 bis 32 Millionen Franken.
Wie Marc Walder bereits in einem Interview mit persoenlich.com sagte, handelt es sich um eine «grosse» und «durchaus komplexe Transaktion». Über konkrete Zahlen wollte er keine Auskunft geben. Da Ringier ein Familienunternehmen ist, ist es nicht im gleichen Ausmass rechenschaftspflichtig wie an der Börse gelistete Firmen.