03.01.2019

Weltwoche

Roger Köppel will in den Ständerat

Der «Weltwoche»-Verleger und SVP-Nationalrat will Ständerat werden. Es gehe nicht an, dass der Kanton Zürich in der kleinen Kammer wie bisher von zwei EU-freundlichen Politikern vertreten werde, erklärte Roger Köppel am Donnerstag vor den Medien.
Weltwoche: Roger Köppel will in den Ständerat
«Ich will das Kartell der EU-Anbindungs-Sympathisanten aufmischen», begründete Roger Köppel am Donnerstag seine Ständeratskandidatur vor den Medien. (Bild: Keystone/Walter Bieri)

Roger Köppel, Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche» sowie SVP-Nationalrat, hat am Mittwochabend eine geheimnisvolle Einladung an die Medien verschickt. Thema der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz sei der «EU-Geheimplan gegen die Schweiz und die Konsequenzen für meine politische Tätigkeit». Nähere Angaben machte Köppel nicht.

«Kartell» der EU-freundlichen Politiker aufmischen

Nun ist klar: Der SVP-Nationalrat will im Oktober 2019 in den Ständerat einziehen. Das verkündete Köppel am Donnerstagmorgen im Zürcher Hotel Schweizerhof vor den Medien. «Ich will das Kartell der EU-Anbindungs-Sympathisanten aufmischen», erklärte der Verleger der «Weltwoche». Mit SP-Ständerat Daniel Jositsch und FDP-Ständerat Ruedi Noser sässen zwei EU-freundliche Personen in der kleinen Kammer. Das sei eine groteske Situation, wo doch der Kanton Zürich eine Vorreiterrolle gespielt habe im Kampf gegen den EU-Beitritt.

Köppel habe die SVP-Spitze informiert, dass er sich als Kandidat zur Verfügung stelle. «Die SVP-Gremien müssen das noch absegnen», sagte der 53-Jährige. Gleichzeitig wolle er erneut als Nationalrat kandidieren.

Der Vorstand der Zürcher SVP will am 19. März über die Kandidaturen befinden und einen entsprechenden Antrag an die Delegiertenversammlung stellen, wie Parteisekretär Roland Scheck auf Anfrage von Keystone-SDA erklärte. Die Delegierten haben am 2. April das letzte Wort.

Geheimplan für EU-Beitritt

Als zweiten Grund für seine Ständerat-Absichten nannte Köppel «die Unehrlichkeit der offiziellen Europapolitik der Schweiz», die ihn irritiere. In Bundesbern gebe es faktisch einen «Geheimplan, die Schweiz in die EU einzuschmuggeln». Dem Bundesrat attestierte er eine «strategische Unaufrichtigkeit».

«Ich bin gegen einen EU-Beitritt und gegen eine Unterordnung der Schweiz unter EU-Recht und EU-Richter», wiederholte Köppel seine bekannte politische Position. Er stehe für eine unabhängige Schweiz.

Der Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche» wurde im Oktober 2015 für die Zürcher SVP mit einem Glanzresultat – dem Besten in der Geschichte der eidgenössischen Parlamentswahlen – in den Nationalrat gewählt. Vom Listenplatz 17 schaffte er den Sprung an die Spitze der SVP-Kandidaten. Im Nationalrat nahm er Einsitz in der Aussenpolitischen Kommission. Bekannt wurde er aber auch für sein häufiges Fehlen an den Ratssitzungen. (sda/pd/as)



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Kommentare

  • Victor Brunner, 04.01.2019 12:30 Uhr
    "einen «Geheimplan, die Schweiz in die EU einzuschmuggeln». Wenn es den eine gäbe und Köppel weiss davon warum hat er an seiner Medienkonferenz nicht Details publik gemacht? Weil es keinen gibt, aber so ist Köppel Unterstellungen, Verdächtigungen, aber keine Belege! Letztendlich geht es doch Köppel nur um Marketing für sich und seine darbende Weltwoche, die zu einem Auffanglager und Beschäftigungsstube für JournalistenInnen aus der rechten Szene wird die nirgendwo mehr Unterschlupf finden!
  • Peter Rettinghausen, 03.01.2019 11:36 Uhr
    Bundesrat!
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