20.03.2018

SRF

«Seitentriebe» punktet höchstens online

Die Serie hat im Laufe der acht Folgen beträchtlich an Marktanteilen verloren. Am Schluss schauten nur noch 12,9 Prozent – oder 225'000 Zuschauer. Besser ist die Bilanz auf der Website. SRF ist zufrieden und plant eine Fortsetzung.
SRF: «Seitentriebe» punktet höchstens online
Die Serie «Seitentriebe» verzeichnete bis zum Staffelfinale sinkende Zuschauerzahlen. Online zeigt die Kurve nach oben. (Bild: SRF/Nikkol Rot)
von Christian Beck

Zur Halbzeit hatte die SRF-Serie «Seitentriebe» einen Durchhänger: 100'000 Zuschauer zappten seit dem Start weg (persoenlich.com berichtete). Wieder leicht höhere Zahlen verbuchten die Folgen 5 und 6. Zum Tiefststand kam es schliesslich diesen Montag zum Staffelfinale. Während die erste Folge noch 364'000 Zuschauer und 20,1 Prozent Marktanteil erreichte, sanken die Werte in der achten und damit letzten Folge auf 225'000 Zuschauer und 12,9 Prozent Marktanteil (3+, overnight, Deutschschweiz).

Urs Fitze, Bereichsleiter Fiktion bei SRF, versucht die Zahlen einzuordnen: «Bei SRF zwei ist die Zielgruppe zwischen 15 und 59 Jahren relevant, und dort haben wir einen durchschnittlichen Marktanteil von 19,2 Prozent erreicht.» Beim Gesamtpublikum sei ein Schnitt von 15,8 Prozent erreicht worden. «Das sind Spitzenwerte», so Fitze auf Anfrage von persoenlich.com. «Seitentriebe» habe sich also durchaus gelohnt.


Von einem Quotentaucher will Fitze deshalb nichts wissen: «Wir sind sehr zufrieden mit den Resultaten und den Reaktionen. Wir haben die Zuschauerzahlen auf dem Sendeplatz mehr als verdoppelt», sagt Fitze weiter. Er vergleicht die Werte mit «Grey’s Anatomy», der bislang bestlaufenden Serie auf diesem Sendeplatz. «Im Gegensatz zu unseren beiden Krimiserien (‹Der Bestatter› und ‹Wilder›, Anm. der Red.) profitiert ‹Seitentriebe› nicht so stark von der Spannung der Auflösung am Schluss einer Staffel. Deshalb sind die Zuschauerzahlen gegen Ende nicht angestiegen. Ein Taucher war es aber keineswegs», so Fitze zu persoenlich.com.

Gute Zahlen online

Zudem freut sich der SRF-Fiktions-Chef über «hohe» Zugriffe auf der Website: «Die Online-Abrufe auf Play SRF erreichten in den vergangenen Wochen Rekordwerte.» So wurde «Seitentriebe» laut einer internen Messung über die letzten sechs Folgen im Schnitt knapp 60'000 Mal gestreamt (die Zahlen der letzten beiden Folgen liegen noch nicht vor). Dieser Wert liegt um 20 Prozent höher als bei der Serie «Wilder» oder rund 40 Prozent höher als bei «Private Banking» oder «Der Bestatter» (siehe Grafik unten). «Die guten Nutzungszahlen im Online sind sicher ein Zeichen dafür, dass wir über das SRF-Stammpublikum hinaus neue Zuschauergruppen erreicht haben», sagt Fitze.

Seitentriebe

«Seitentriebe» soll nun in die Verlängerung gehen. Zurzeit schreibe Drehbuchautorin und Regisseurin Güzin Kar die Geschichten für eine zweite Staffel, so Fitze. «Wir sind zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr weitere Folgen produzieren können.»

 



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