12.01.2021

Tamedia

Tagi und Regionalzeitungen rücken zusammen

Tages-Anzeiger, Landbote, Zürichsee-Zeitung und Zürcher Unterländer bilden ab dem 1. Juni 2021 das Redaktionsnetzwerk «Zürcher Zeitungsverbund». Alle Titel bleiben eigenständig. Dennoch gibt es einen Stellenabbau.
Tamedia: Tagi und Regionalzeitungen rücken zusammen
Die Tamedia-Zeitungen Tages-Anzeiger, Der Landbote, Zürichsee-Zeitung und Zürcher Unterländer verstärken ihre Zusammenarbeit. (Bild: Tamedia)

Die Tamedia-Zeitungen im Kanton Zürich weiten die bestehende redaktionelle Zusammenarbeit auf die kantonale Berichterstattung aus. Dazu wird das das Redaktionsnetzwerk Zürcher Zeitungsverbund mit rund 90 Journalistinnen und Journalisten gebildet. Der Umbau führt zu einem Stellenabbau.

Bis anhin hatten der Tages-Anzeiger und die Zürcher Regionalzeitungen (Der Landbote, Zürichsee-Zeitung und Zürcher Unterländer) eine eigenständige Berichterstattung zu kantonalen Themen. Nun soll die in den Mantelressorts bereits bestehende Zusammenarbeit auch auf die kantonale Berichterstattung ausgeweitet werden, wie die zur TX Group gehörende Tamedia am Dienstag mitteilte.

Die Neuorganisation führt voraussichtlich zum Abbau «einzelner Stellen in den Redaktionen von Tages-Anzeiger, den Zürcher Regionalzeitungen und in der Produktion», so Mario Stäuble, Co-Chefredaktor des Tages-Anzeigers, in einem persoenlich.com-Interview. Wie Nicole Bänninger, Kommunikationsverantwortliche von Tamedia, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, sagt, soll der Abbau soweit wie möglich über natürliche Fluktuation, interne Wechsel oder andere Anschlusslösungen erfolgen. Andernfalls werde ein Sozialplan angewendet.

Nicht gerüttelt werden soll laut Bänninger an den verschiedenen Redaktionsstandorten. Diese seien für die regionale Berichterstattung wichtig.

Der Zürcher Oberländer, an dem Tamedia zwar beteiligt ist, aber keine Aktienmehrheit hält, ist ebenfalls Teil der Kooperation. Er ist bereits jetzt Teil des Verbunds der Zürcher Regionalzeitungen.

Umsetzung auf den 1. Juni geplant

Die Leitung des neuen Zürcher Zeitungsverbunds übernimmt laut Mitteilung Benjamin Geiger, der weiterhin Chefredaktor der Zürcher Regionalzeitungen bleibt. Priska Amstutz und Mario Stäuble, die Co-Chefredaktoren des Tages-Anzeigers, sollen ebenfalls massgeblich für das Projekt verantwortlich sein.

Die Detailplanung soll in den kommenden Monaten unter Einbezug der Redaktionen stattfinden. Die Umsetzung ist auf den 1. Juni 2021 geplant. (sda/cbe)



Lesen Sie auch das ausführliche Interview mit Benjamin Geiger, Priska Amstutz und Mario Stäuble zu den Hintergründen des Zürcher Zeitungsverbunds.


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KOMMENTARE

Victor Brunner
13.01.2021 09:05 Uhr
Vielleicht gibt es nur noch einen Weg. Küsnacht hat es vorgemacht, Publikationen der Gemeinde nur noch im KÜSNACHTER und nicht mehr in der Zürichsee-Zeitung, ist schade aber wenn TA Media Lokal nicht mehr würdigt dann halt auch keine mit lokalen Steuergeldern finanzierte Publikationen mehr!
Peter Eberhard
12.01.2021 12:19 Uhr
Weiterhin eigenständige Regionaltitel? Also bitte. Der zweite Bund der ZSZ zum Beispiel ist bereits zum grossen Teil Tages-Anzeiger, so dass ich mich frage, wieso jemand noch sowohl den TA als auch die ZSZ abonnieren soll. Und im ersten Bund (Region) fällt seit längerem auf, dass es in der Ausgabe Meilen (rechtes Ufer) immer mehr Artikel über linksufrige Gemeinden (Ausgabe Horgen) hat (und wohl auch umgekehrt). Wann werden sie zu einer Ausgabe zusammengelegt? Die TX Group sollte einfach ehrlich sein und sagen, worum es geht: ums Sparen (was ich ja wegen der geringeren Werbeeinnahmen zum Teil verstehen kann).
Adrian Knoepfli
12.01.2021 10:34 Uhr
Viele schöne Worte, die Konzentration geht weiter.
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