Herr Müller, wie fest beeinträchtigt Corona Ihren persönlichen Alltag?
Die spürbarste Auswirkung ist, wie bei vielen anderen Arbeitnehmern, dass die Kinder nicht mehr zur Schule gehen. Normalerweise übernehmen bei uns die Grosseltern und die Kita die Betreuung ausserhalb der Schule, das geht nun nicht mehr. Meine Frau und ich machen im Turnus Homeoffice. Redaktions-Telefonkonferenzen finden dann parallel zu den Schularbeiten statt, welche die Kinder inzwischen von ihren Lehrerinnen erhalten haben. Das klappt ganz gut.
Welche Auswirkungen hat der Virus auf Ihr Business?
Im Newsroom von CH Media arbeiten nur vereinzelt ein paar Leute. In der Regel eine Person pro Ressort. Ich meine, unseren Produkten merkt man das nicht an: Skype und andere Kommunikationstools stellen den Austausch sicher. Geschäftlich beschäftigt uns natürlich die Stornierung von Anzeigen. Andererseits verzeichnen unsere Onlineportale beim Traffic Allzeit-Rekorde. Das Interesse an allem, was mit dem Virus zusammenhängt, ist gigantisch.
Welche Massnahmen haben Sie getroffen?
Der entscheidende Schritt war Homeoffice. Der Rest ergab sich durch die Eigeninitiative und Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Man hilft sich gegenseitig aus. Sportredaktoren, die jetzt weniger zu tun haben, boten die Mithilfe in anderen Ressorts an und so weiter. Natürlich ist auch der Abbau von Kompensations- und Ferienguthaben ein Thema – dort, wo jetzt weniger Arbeit anfällt.
Was bedeutet die Corona-Pandemie für die verschiedenen Akteure der Schweizer Medien- und Kommunikationsbranche? Bis auf Weiteres wird persoenlich.com jeden Tag eine betroffene Person zu Wort kommen lassen. Die ganze Serie finden Sie hier.