06.11.2018

Radio- und TV-Abgabe

Unternehmen sollen befreit werden

Die betreffende Nationalratskommission hat sich gegen eine solche Abgabe für Betriebe ausgesprochen. Dies hätte einen jährlichen Verlust von 170 Millionen Franken an Gebührengeldern zur Folge.
Radio- und TV-Abgabe: Unternehmen sollen befreit werden
Inhaber und Mitarbeitende von Unternehmen bezahlten bereits als Privatpersonen eine Abgabe, argumentieren die Befürworter einer Änderung. (Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott)

Unternehmen sollen keine Radio- und Fernsehabgabe zahlen müssen. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrates (KVF) will sie von der Abgabe befreien. Mit 14 zu 9 Stimmen hat die KVF eine parlamentarische Initiative des Zürcher SVP-Nationalrats Gregor Rutz angenommen, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Diese geht nun an die Ständeratskommission.

Die Mehrheit der Nationalratskommission ist der Meinung, dass die SRG sparen soll. Das während der Diskussionen zur No-Billag-Initiative gemachte Versprechen, der Service-public-Auftrag werde genauer definiert und eingeschränkt, müsse nun in die Tat umgesetzt werden. Ausserdem zahlten Inhaber von Unternehmen und Mitarbeitende bereits als Privatpersonen eine Abgabe, argumentieren die Befürworter einer Änderung.

170 Millionen Franken weniger

Die Gegner der Initiative halten es für nicht angezeigt, einen neuerlichen Wechsel beim Erhebungssystem vorzusehen, bevor der anstehende Wechsel zur neuen Abgabe vollzogen ist. Ausserdem weisen sie darauf hin, dass ohne die Unternehmensabgabe Gebührengelder von 170 Millionen Franken fehlen würden. Damit würden auch private Radio- und Fernsehstationen weniger erhalten.

Das Stimmvolk hatte dem neuen Gebührensystem vor drei Jahren zugestimmt, allerdings äusserst knapp. Die geräteabhängige Gebühr wird damit durch eine allgemeine Abgabe ersetzt. Das soll der Tatsache Rechnung tragen, dass die meisten Haushalte über Empfangsgeräte verfügen, da Radio- und TV-Programme heute auch auf dem Handy und dem Computer empfangen werden können.

Haushalte müssen mit dem neuen System weniger zahlen als heute: Ab 2019 beträgt die Gebühr 365 Franken im Jahr. Unternehmen zahlen eine nach Umsatz abgestufte Abgabe, die ab einem Umsatz von 500'000 Franken fällig wird. Rund drei Viertel der Unternehmen zahlen somit keine Abgabe. (sda/as)



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Kommentare

  • Yannick Kummer, 06.11.2018 17:52 Uhr
    Der Entscheid der betreffenden Nationalratskommission finde ich richtig: Die Unternehmens-Inhaber und viele Mitarbeitende zahlen bereits die TV/Radio-Gebühr, warum müssen Unternehmen auch noch zur Kasse gebeten werden? Zweimal Steuern zahlen? Wer will das schon? Das ist doch doppelt gemoppelt. Die SRG kann ganz bestimmt ihren Leistungsauftrag auch mit weniger Einnahmen erfüllen. Ich bin überzeugt: Es gibt noch viel Sparpotenzial bei der SRG.
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