07.02.2019

Medienwandel

Wie «20 Minuten» auf Innovationen reagiert

Mit dem Gottlieb Duttweiler Institute sind Medientrends definiert und in einer «Media Innovation Map» zusammengefasst worden. Diese wird der Branche zur Verfügung gestellt. «Schliesslich sitzen wir alle im gleichen Boot», sagt Mike Herter von Tamedia.
Medienwandel: Wie «20 Minuten» auf Innovationen reagiert
Wie sollen Medieninhalte in Zukunft gestaltet und angeboten werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich «20 Minuten» zusammen mit dem Gottlieb Duttweiler Institute. (Bild: Pixabay)

Daten- und Roboterjournalismus, Blockchain, Augmented Reality sowie neue Arbeitsformen und Stellenprofile – dies sind nur einige aus einer Vielzahl von Entwicklungen, mit denen Medienschaffende konfrontiert sind. Diese Entwicklungen haben einen Einfluss darauf, wie Medieninhalte in Zukunft gestaltet und angeboten werden, wie es in einer Mitteilung heisst.

In einem gemeinsamen Workshop haben «20 Minuten» und das Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) die für sie wichtigsten Medientrends definiert. Daraus übergreifend wurden Makrotrends abgeleitet: neue Inhalte, Werte, Kanäle, Partner, Nutzende und Beziehungen. Und schliesslich sei nun die «Media Innovation Map» – ein doppelseitiges Poster im Weltformat – entstanden, wie es weiter heisst. Dieses neue Arbeitsinstrument soll den Mitarbeitenden von «20 Minuten» eine Orientierungshilfe in der komplexen Welt des technischen Wandels und der digitalen Innovation bieten.

«Strukturierter nachdenken»

«Der Wandel in der Medienwelt ist so grundlegend wie unüberschaubar», wird Jakub Samochowiec, Senior Researcher beim GDI, in der Mitteilung zitiert. «Die ‹Media Innovation Map› soll diese Trends und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten in eine Ordnung bringen und Medienschaffenden helfen, strukturierter über die neuen Herausforderungen nachzudenken.»

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«Die ‹Media Innovation Map› soll für sämtliche Mitarbeitende von ‹20 Minuten› Inspiration, Orientierungshilfe und Leitfaden zugleich sein», sagt Mike Herter, Head of Innovation, Social Media Advertising & Strategic Projects bei Tamedia, auf Anfrage von persoenlich.com. Zielgruppe der Map seien nicht nur Journalisten, sondern auch Mitarbeitende aus Sales, Marketing sowie Produktentwicklung und IT. «Darüber hinaus haben wir uns entschieden, die Map der ganzen Branche zur Verfügung zu stellen. Beim Medienwandel sitzen wir schliesslich alle im gleichen Boot», so Herter weiter.

Die Map hat nebst einer zentralen Grafik vor allem viel Text. «Die Map ist nicht dazu gedacht, von vorne bis hinten durchgelesen zu werden», so Samochowiec auf Anfrage. Die ganze Rückseite etwa, das Glossar mit Dutzenden von Mikrotrends, sei vielmehr als eine Art Nachschlagewerk zu verstehen. «Wir haben diesen Mikrotrend-Dschungel gelichtet, indem wir diese vielen Trends in sieben sogenannte Makrotrends zusammengefasst haben. Daraus kann sich quasi jeder das für sich Relevante herausnehmen oder sich punktuell auch nur auf einen dieser Makrotrends fokussieren.»

Viele Fragen, wenige Antworten

Auf der «Media Innovation Map» werden zahlreiche Fragen gestellt, wie: «Wie kann eine Medienmarke für ihr Publikum den Wahrheitsgehalt von Informationen bestimmen?», «Wie kann eine Medienmarke den Wissensaustausch innerhalb des Teams verbessern?» oder «Wie kann eine Medienmarke Inhalte von Nutzenden sinnvoll einbinden?» Antworten auf diese Fragen gibt es kaum. Aus gutem Grund, wie Samochowiec gegenüber persoenlich.com sagt: «Was heute gilt, kann morgen wieder ganz anders sein. Was für ein Produkt funktioniert, taugt bei einem anderen gar nicht.» Bei einem solch komplexen Thema wie dem Medienwandel gebe es keine einfachen Antworten. Was bleibe, sei die sokratische Methode des Stellens von Fragen, welche die Mitarbeitenden im jeweiligen Kontext selber beantworten müssten. «Wir hoffen, dass diese Fragen Diskussionen und Ideen inspirieren, welche über die Alltagsroutine hinausgehen und einen Blick über den Tellerrand freigeben», so Samochowiec weiter.

Derzeit seien bei «20 Minuten» entsprechende Workshops in Planung. «Die Hoffnung ist, dass sich die Fragen und die entsprechenden Erkenntnisse daraus positiv über alle Bereiche hinweg auswirken», sagt Herter. Also auch auf die Berichterstattung.

Die «Media Innovation Map» kann heruntergeladen oder bei «20 Minuten» als doppelseitiges Poster im Weltformat bestellt werden. (pd/cbe)



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