23.02.2005

Studie

Umsetzung von Corporate Governance überfordert häufig

Konsequente Umsetzung schlägt sich in der Rendite nieder.

43 Prozent von rund 1300 weltweit befragten Führungskräften bezeichnen Corporate Governance, Risikomanagement und Compliance als Werttreiber und Quelle für Konkurrenzvorteile. 56 Prozent erwarten einen positiven Einfluss auf den Ruf und das Image ihres Unternehmens. Die Umsetzung einer wirksamen Corporate Governance und Compliance sowie eines effizienten Risikomanagements bereitet jedoch vielen Führungskräften grosse Mühe. Diese Erkenntnisse gehen aus dem "PwC-CEO Survey 2005“ hervor.

In den vergangenen dreieinhalb Jahren haben sich die CEO auf die Einhaltung neuer Gesetze und Bestimmungen konzentriert, haben neue Risikomanagementprozesse eingeführt und die Corporate-Governance-Prozesse gestärkt. Laut Studie hat sich der Einsatz bezahlt gemacht, insbesondere im Hinblick auf die Leistungsverbesserung, die erhöhte Transparenz und den Entwicklungsschritt in Richtung eines nachhaltigeren Unternehmens.

Quelle für Konkurrenzvorteile

Eine positive Auswirkung von Corporate Governance, Risikomanagement und Compliance im Sinne einer Reduzierung der rechtlichen Risiken bestätigten 64 Prozent der CEO. Ausserdem sehen 58 Prozent der CEO, für die die Ausgaben in den Bereichen Corporate Governance, Risikomanagement und Compliance eine Investition darstellen, mehr Vorteile als diejenigen (38 Prozent), die diese Ausgaben als Kosten betrachten.

Die Mehrzahl der Führungskräfte ist der Meinung, dass die Bereiche Corporate Governance, Risikomanagement und Compliance Werttreiber sind und Quellen für Konkurrenzvorteile darstellen. Markus Neuhaus, CEO von PricewaterhouseCoopers Schweiz, sagt dazu:

"Viele Unternehmen haben erkannt, dass Corporate Governance, Risikomanagement und Compliance Werttreiber sind, und fester Bestandteil der Führungstätigkeit sein müssen. Sie gehören deshalb auf die Agenda der CEO. Transparenz erhöht zudem die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Stakeholders.

Dabei gibt es nicht eine Standardantwort für alle. Die Segmentierung ist wichtig, um zu massgeschneiderten Lösungen für etwa Gross-, Mittel- oder Kleinunternehmen, welche kotiert oder privat sind, zu kommen oder auch, um den unterschiedlichen Branchenbedürfnissen zu genügen.

Bezüglich der Umsetzung dieser Erkenntnisse bestehen noch erhebliche Unterschiede. Die Welt hat sich in vielem gewandelt, denn die rechtlichen Rahmenbedingungen sind verändert, die Regulatoren treten anders auf und auch die öffentliche Meinung hat sich wesentlich gewandelt. Diese neue umfassende Sicht in die Denk- und Handlungsweise der Führungsgremien einzubauen ist ein wichtiger Baustein des zukünftigen Erfolges.

Unsere Studie zeigt, dass die CEO die Vorteile erkennen, aber die Einsicht teilweise noch fehlt, dass sich die konsequente Umsetzung in einem höheren Aktienwert und dadurch in der Rendite niederschlägt.“

Ausländische Gesetze als grösste Hürde

Die Antworten der CEO bringen deutlich zum Ausdruck, dass die Führungskräfte bei der Umsetzung und der Nutzung der Vorteile auf zahlreiche Schwierigkeiten stossen. 68 Prozent der CEO vertrauen darauf, die internen Fragen der Corporate Governance, des Risikomanagements und der Compliance im eigenen Land lösen zu können.

Lediglich 26 Prozent gaben an, dass sie die ausländischen Gesetze und Bestimmungen im Griff haben. Nur 24 Prozent sind der Überzeugung, mit den internen Richtlinien und Prozessen ihrer ausländischen Unternehmensbereiche korrekt umzugehen.



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