31.12.2017

No Billag

Frank Bodin konzipiert Spots für die Gegner

Bruno Ganz, Stefan Gubser, Stefanie Heinzmann und weitere Prominente aus dem Showbusiness warnen in Werbespots vor «No Billag». Konzipiert hat sie Werber Frank Bodin – kostenlos.
No Billag: Frank Bodin konzipiert Spots für die Gegner
Engagiert sich gegen die No-Billag-Initiative: Schauspieler Bruno Ganz, hier an der Verleihung des Schweizer Filmpreises 2017. (Bild: Keystone/Martial Trezzini)

Viele Schweizer Showgrössen verdanken der SRG einen Grossteil ihrer Popularität. In den vergangenen 30 Jahren investierte SRF über 300 Millionen in die Filmförderung. Die Annahme der Initiative wäre deshalb «eine Katastrophe für die Branche», weshalb die Filmverbände beschlossen, eine eigene Kampagne gegen die Initiative zu starten (persoenlich.com berichtete).

Das Ergebnis wird ab dem 11. Januar in Kinos und den sozialen Medien zu sehen sein, wie der «SonntagsBlick» berichtet. Prominente Schauspieler und Musikerinnen aller Altersklassen – etwa Bruno Ganz, Stefan Gubser, Tonia Maria Zindel, Stefanie Heinzmann oder Joel Basman – warnen in Werbespots vor einem «Blackout», der bei Annahme der No-Billag-Initiative drohe. Die Message: «Ohne SRF würden viele Schauspielerinnen und Musiker keine Bühne haben.»

Hinter dem Konzept steht Frank Bodin, der Chef der Werbeagentur Havas. «Der Kampf gegen No Billag ist mir eine Herzensangelegenheit. Bei einem Ja müsste der Betrieb eingestellt werden», wird er im SoBli zitiert. Deshalb habe er das Konzept für die Kampagne kostenlos entworfen. Auch das Publikum soll eingebunden werden: Zuschauer sollen eigene «Blackout»-Filme mit persönlicher Botschaft drehen können, die dann auf einer Facebook-Seite aufgeschaltet werden. (maw)



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Kommentare

  • Robert Weingart, 08.01.2018 13:20 Uhr
    Ja, die SRG brauchst, aber nicht zu diesem Preis. Sie soll sich auch dem Markt aussetzen müssen. Es soll nicht sein, dass TV und Radio mit Zwangsabgaben subventioniert werden, während Zeitungen ums Überleben kämpfen. Ich will nicht gezwungen werden, Glanz und Gloria zu finanzieren, während Qualitätsmedien sich über Kunden finanzieren.
  • Nico Herger, 08.01.2018 12:21 Uhr
    Frau Maurer, Ihr KK-Beispiel stimmt nicht ganz. Sie haben die Wahl zwischen Franchisen von mind. 300 bis max. 2500 Fr. Entsprechend gibt es Prämienrabatte (die leider immer mehr gesenkt werden). Und selbstverständlich gibt es gar keine Privatfeuerwehr, dies im Gegensatz zu privaten Medien, zu denen auch Zeitungen gehören.
  • Brigitte Maurer, 08.01.2018 11:13 Uhr
    @Margrit Läuchli: Die obligatorische Krankenpflegeversicherung ist im KVG festgeschrieben. Wir haben hier KEINE Wahlfreiheit; nur die freie Kassenwahl. Das ist nicht dasselbe! Weitere Solidaritätsbeispiele einer modernen Demokratie: ÖV (gut befahrene Strecken kosten mehr > damit wird das Defizit auf wenig befahrenen, aber trotzdem notwendigen ausgeglichen), Feuerwehrsteuer, FAK (Beiträge an Familienausgleichskasse bezahlen auch Kinderlose) etc. etc. Gegenvorschlag: Ganz Ihrer Meinung, allerdings ist dafür die Politik verantwortlich, nicht die SRG.
  • Margrit Läuchi, 07.01.2018 11:45 Uhr
    Brigitte Maurer, der Vergleich mit der KK hinkt. Die kann ich auswählen und selber bestimmen, wieviel ich bezahlen will. Und ob ich ein Auto will, ist auch mein eigener Entscheid. Aber ich bin solidarisch mit den Seh- und Hörbehinderten und den Sprachminderheiten, von den man selten spricht, die aber immer dienen als Argumente. Ob das wirklich 1,3 Milliarden kostet. Ich bin für den goldenen Mittelweg, für einen Konsens, der alle Bedürfnisse befriedigt. Leider ist das nicht möglich. Da zerfleischen sich Befürworter und Gegner. Das ist auch Kriegszustand. Wenn man diese Ressourcen, die zum Streiten verschlissen werden, nutzen würde für gemeinsame positive Lösungen??? Und für die SRG wäre es sicher besser sich mit einer halben Milliarde zu begnügen, als alles zu verlieren. Es ist schade, dass es in diesem Fall keinen Gegenvorschlag gibt.
  • Willi Schumacher, 06.01.2018 17:45 Uhr
    Das allerschlimmste für die Schweiz wäre ein TeleBlocher oder TeleSVP.
  • Hubert Koller, 05.01.2018 20:36 Uhr
    Mit dem Programm des Schweizer Fernsehens ist es wie mit dem Schweizer Wein.Solange er subventioniert wurde war die Qualität überwiegend minderwertig.Erst als die Weinbauern auf sich selbst gestellt waren,hat sich die Qualität ihrer Weine verbessert.
  • Daniel Zöbeli, 05.01.2018 13:12 Uhr
    Der Werbekuchen für die Medien wird auch künftig weiterhin abnehmen. Ein ausgewogenes Radio- und Fernsehangebot lässt sich über blosse Werbeeinnahmen künftig überhaupt nicht mehr garantieren. Als Bürgerlicher graut es mir davor, wenn die Schweizer Medienlandschaft künftig von Blocher-TV, Murdocksendern und breitbartähnlichen Formaten, die z.T. zwielichtig finanziert werden, dominiert wird. Ich will mir meine Meinung auch künftig selber bilden, auch wenn mir bei weitem nicht alles passt, was im SRF gesendet wird.
  • Oliver Brunner, 05.01.2018 10:04 Uhr
    Unglaublich, was für Gespenster an die Wand gemalt und schwere Geschütze ausgepackt werden. Die Schweiz wird also ohne überdimensionierte SRG auseinander brechen. Natürlich die vielen Jahre vor dem TV hat man nur dahingesicht. Das die Generation U30 mehrheitlich den TV nicht mit dem A... beachtet (und ganz sicher nicht die SRG) macht diese Institution in der jetzigen Grösse innert Kürze sowieso obsolet. Und dann das ständig Gejammere Blocher-TV trete an die Stelle der SRG. Das heisst auf Deutsch das Internet TV löst den traditionellen TV-Sender ab. Das ist seit langem unbestritten. Es wird niemand gezwungen Blocher TV zu schauen oder zu zahlen. Es kommt mir vor, wie der Kampf der Kutscher gegen die Dampflokomotive.
  • Maja Reichenbach, 04.01.2018 18:21 Uhr
    Alle, die für nationale Gemeinschaft, Bildung und Kultur einstehen, NEIN zu No Billag. Jede Stimme zählt.
  • Judith Laws, 04.01.2018 12:36 Uhr
    Bezüger von Ergänzungsleistungen müssen keine Billag bezahlen. Das sind etwa 300000 Menschen. Wie würden die ihren Medienkonsum finanzieren bei Annahme von NoBillag? Würden die reichen Investoren, die dann Lizenzen ersteigern würden, so edel sein und auf ihre Renditen verzichten (indem sie 300000 Abonnomente verschenken) oder müssten mehr Ergänzungsleistungen ausbezahlt werden für Medienkonsum (aus Steuern, die Beträge kommen privaten Investoren zugute)? NoBillag ist undurchdacht und asozial (Libertarier sind eine Art Asoziale).
  • Brigitte Maurer, 04.01.2018 09:28 Uhr
    @Margrit Läuchli, apropos Solidarität: Ich zitiere aus einem Post von Musiker Christian Häni, weil ich es besser nicht formulieren könnte: « Seit ich die Krankenkasse bezahle, habe ich sie zum Glück (dank hohem Selbstbehalt) in den letzten 36 Jahren nur ein einziges Mal gebraucht. Viele Leute sind auf dieses Geld täglich angewiesen und bekommen es auch dank unserem System, das finde ich ok. Ich zahle Fahrzeugsteuer seit ich ein Auto habe und brauche nur einen Bruchteil der Strassen, welche mit diesem Geld saniert werden, das finde ich ok. Mein bescheidener Anteil an Geld, welches in die Schweizer Armee fliesst, finde ich nicht ok. Aber die Mehrheit hält das für nötig und das akzeptiere ich und finde es ok (dass die Mehrheit entscheidet, nicht die Armee). Wenn aber durch eine Annahme der »No Billag» Initiative Minderheiten in unserem Land auf eine neutrale Berichterstattung verzichten müssen, finde ich das NICHT ok. Gehörlose, Sprachminderheiten, topografisch schwer erreichbare oder einfach Leute, die an einer neutralen Meinung interessiert sind, wird der Kanal weggenommen. Ich halte es für sehr gefährlich, wenn man durch eine Annahme der Initiative diese Möglichkeit in der Verfassung so verankert, dass ein solches Modell in Zukunft nicht mehr möglich ist (ausser es herrscht Krieg). Wer wird dann unsere Meinung bilden? Wer ist in der finanziellen Lage einen Medienbetrieb mit einer solchen Reichweite zu übernehmen oder aufzubauen? Es sind Leute mit Geld und eigenen Interessen und sicher nicht mit neutralen und sozialen Motiven!»
  • Margrit Läuchli, 03.01.2018 19:30 Uhr
    Frau Budtz, apropos Solidarität........ es gibt AHV-Rentner, die kaum mehr über die Runden kommen, für diese ist auch Fr. 30.-- pro Monat zu viel.
  • Chris Heyduk, 03.01.2018 09:07 Uhr
    Eine absolute Schnappsidee, diese Message auf Musiker und Schauspieler zu beschränken. Ein Bruno Ganz muss sicher nicht noch zusätzlich gefördert werden, zumindest nicht mit meiner Kohle. Die SRG soll sich auf News, Kultur und wissenschaftliche Themen konzentrieren. Fertig. Unterhaltung, vor allem dieses kommerzielle Zeugs, sollen Private machen. Und überhaupt, das Staatsfernsehen kann auf die Dauer eh nicht gerettet werden. Es ist nur noch das Ü40-Publikum, das einschaltet, das jüngere Publikum hat schon lange weggeschaltet. Die sind mit Gratismedien aufgewachsen und werden sicher keine Gebühren zahlen wollen für etwas, das sie nicht brauchen.
  • Raymond Funke, 02.01.2018 18:33 Uhr
    Sorry aber Billag ist die falsche Geldquelle für die Filmförderung. Die Filmförderung ist Sache des Bundes, der Kantone und der Kulturpolitik im Allgemeinen. Ich unterstütze eine transparente und öffentliche Filmförderung. Billag ist da der falsche Partner. Das JA ist klar!
  • Pernille Budtz, 02.01.2018 16:18 Uhr
    Frau Läuchli, unter anderem weil Solidarität kostet! Die SRG ist verpflichtet für jede Sprachregion Radio und TV zu produzieren. Würde sie nur für die Deutschschweiz produzieren, würden gut CHF 200 reichen. Sich "in der Mitte treffen" - unter den selben Auftragsbedingungen - wäre also nicht realistisch. Und zu "wer keinen TV haben": Der Zugang zu den SRG-produzierten Sendungen ist wegen der Digitalisierung geräteunabhängig worden, Inhalte werden nicht nur mit TV- und Radiogeräten empfangen, sondern auch mit Handy, Computer und Tablet. Immer mehr Leute besitzen kein TV-Gerät mehr, konsumieren nur über Handy & co. Wäre es fair, wenn jene mit TV-Gerät alleine die Gebühren tragen müssten? Übrigens: Die Gebühren werden ab Januar 2019 auf CHF 365 (CHF 1/Tag) gesenkt.
  • Margrit Läuchli, 01.01.2018 16:32 Uhr
    Es wird immer auf der einen oder anderen Seite übertrieben. No-billag ist eine Katastrophe, weil es die SRG braucht. Es ist aber viel zu viel über Fr. 400.-- pro Haushalt, auch solche, die keinen TV haben. Warum keinen Kompromiss, sich treffen in der Mitte? Abspecken und vernünftig werden.
  • Margrit Weber, 01.01.2018 15:04 Uhr
    Wenn ein Volk wegen 450 Franken ein gut funktionierendes, unabhängiges Informationssystem zerstören kann, dann zweifelt man an der Richtigkeit der direkten Demokratie. Solche Initiativen sind sehr gefährlich, zu oberflächlich wird oft darüber abgestimmt ohne an die effektiven Folgen zu denken. Die Annahme der No-Billag würde den Zusammenhalt der Schweiz von Klein und Gross, Land und Stadt und der verschiedenen Sprachregionen und Kulturkreisen vernichten. Kein gewinnorientierter Radio- und Fernsehanbieter könnte unsere 4 Kulturkreise gleich gut informieren, da unwirtschaftlich. Eine Schweiz ohne SRG ist unvorstellbar, sie ist ein gesamtschweizerischer Treffpunkt für alle Ereignisse sei es am 1. August , an den Olympiaden und an jedem Tag. Deshalb NEIN zu No-Billag.
  • Roland Müller, 01.01.2018 10:01 Uhr
    Sollte die No-Bilag-Initiative angenommen werden, wäre das für die Schweiz eine Katastrophe. Ich möchte im TV über die Schweiz informiert werden und nicht über ausländische Medien (wie etwas France 1, 2, 3, oder ARD, ZDF oder RTL.
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