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Eine Grenze überschritten

Die «Arena» mit «Doktor Daniele Ganser» wird wohl Langzeitwirkung haben. Es ist nicht nur die Rekordzahl von 493 Beanstandungen aus Ländern wie Holland, Italien, Luxemburg und Deutschland, die auf ein aussergewöhnliches Ereignis hinweist. Auch die Tatsache, dass es sich um eine teilweise gesteuerte Aktion mit vielfach identischen Klagebriefen handelt, ist nicht ganz neu. Aber es gibt einige Elemente, die auf eine erweiterte Dimension hinweisen.

 So wurde etwa der Mail-Account von René Hildbrand gehackt, der in seiner Kolumne bei persoenlich.com einige kritische Worte bei der Beschreibung von Ganser eingeflochten hatte. Etwas Vergleichbares hat der gestandene Boulevardjournalist in seiner gesamten Karriere noch nie erlebt. Peter Hossli, der im «Sonntags-Blick» in einem klitzekleinen Kommentar ebenfalls auf den Protagonisten dieser Sendung eingegangen war, wurde mit Hunderten von negativen Mails eingedeckt. Und selbst William Stern von Watson wurde mit solchen Mails überschwemmt, in denen ihm in oft identischem Wortlaut vorgeworfen wurde, dass er «Friedensforscher» Daniele Ganser in völlig ungerechter Weise dargestellt habe. Aus diesem Grund werde man Watson nie mehr nutzen, wurde ihm eine Strafaktion angekündigt.

Daniele Ganser, der sich seit Jahren in Vorträgen und Texten als Kritiker der offiziellen Version der Terroranschläge von 9/11 äussert, ist zum Kopf einer riesigen Bewegung geworden, die sich bisher weitgehend unter dem Radar der breiten Bevölkerung gebildet hat. Auch in Deutschland und Österreich ist er ein Star, der bei seinen Auftritten die Massen anzieht. Die Einladung zur «Arena» war für ihn deshalb eine optimale Gelegenheit, seine Thesen einer grösseren Öffentlichkeit zu präsentieren. Zwar interessierte ihn das offizielle Sendungsthema «Trump und die Medien» nicht im Geringsten, weshalb er auch mit keinem Votum darauf einging. Hingegen lenkte er die Diskussion immer wieder auf die 9/11-Verschwörung und den Kriegshetzer Obama. Und als er sich dann aufgrund eines nicht vollständig gezeigten Mails als Opfer einer Manipulation präsentieren konnte, lief die Sendung so stark aus dem Ruder, dass Moderator Jonas Projer sogar mit dem Abbruch drohte, was einem einmaligen Eklat gleichgekommen wäre. Und plötzlich stand nicht mehr Daniele Ganser am Verschwörungstheoretiker-Pranger, sondern es war die «Arena»-Redaktion im Speziellen und «die Medien» im Allgemeinen, wie Ganser triumphierend in die Runde schmetterte. Im Nachgang feierte er diesen Sieg zusammen mit seiner von ihm über Facebook aufgeputschten Gemeinde mit einem internationalen Wut-Tsunami, dessen für alle sichtbare Spitze die fristgerecht eingesandten Beanstandungen aus aller Herren Länder waren.

Dies alles wirft die grundsätzliche Frage auf, ob es sinnvoll ist, sich mit Verschwörungstheoretikern öffentlich auszutauschen. Oder ob es immer so oder ähnlich ablaufen wird wie in der «Arena». Das heisst, dass eine mit rationalen Argumenten geführte Diskussion mit ihnen unmöglich ist. Und dass die gewieften Verschwörungstheorien-Stars jede Sendung in ihrem Sinn manipulieren, um ihre Thesen ausbreiten zu können. Der Effekt ist dann, dass sie bei ihrer Gemeinde zusätzliche positive Emotionen wecken können. Und Zweifler der Verschwörungstheorien werden verunsichert, weil ihnen eine Vielzahl von sogenannten Fakten präsentiert wird, die in der Kürze der Zeit gar nicht alle schlüssig widerlegt werden können. Sendungen wie die «Arena» leben davon, dass nicht immer dieselben Gesichter dieselben Parolen absondern. Deshalb lädt Jonas Projer hie und da auch eine Ex-Miss-Schweiz oder einen Blogger mit Migrationshintergrund ein. Dies belebt das TV-Geschäft. Aber bei Verschwörungstheoretikern hört der Spass auf. Hier werden Grenzen überschritten. Und deshalb sollte man sich überlegen, ob man sie ins Studio einlädt. Die «Arena» mit Daniele Ganser deutet darauf hin, dass die Antwort Nein lauten sollte.

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KOMMENTARE

Anna Garcia
08.02.2018 08:32 Uhr
Ich bin persönlich betroffen. Jemand in meiner Familie ist in die Verschwörungsszene abgedriftet. Angefangen hat es mit einem Film und Vorträgen von Daniele Ganser. Leider hört es nie auf. Es fallen Ausdrücke wie "Lügenpresse", "NWO", "Chemtrails" "Rothschilds/Bilderberger" und dass NS-Deutschland im WK in erster Linie sich verteidigen musste gegen das Imperium USA und Opfer sei. Antisemitismus, Verharmlosung von Diktatoren (z.B. Gaddaffi) und der NS-Vergangenheit Deutschlands sowie Verherrlichung des System Putin in Russland. Ich habe mich nun distanziert - denn ein Gespräch ist nicht mehr möglich. Es ist wie Hirnwäsche - ein Gespräch ist nicht mehr möglich, da die Person sehr aggressiv und laut wird. Es ist einfach nur noch traurig. Herr Ganser und die anderen Verschwörungst. haben unsere Familie zerstört.
Donovan John Szypura
30.04.2017 05:21 Uhr
Ich finde «Roger Schawinski» ist ein Verschwörungtheoretiker der seiner Gemeinde mit System «gewisse» Ideologien predigt.
Robert Ingokd
28.04.2017 23:35 Uhr
Lieber Roger Schawinski, ich erspare mir hier das Aufzählen von nicht widerlegbaren Fakten, das haben die "Vorredner" bereits zur Genüge getan. Wie kann jemand wie Sie Fakten wie diese ignorieren und einem Kriegsverbrecher, wie G.W. Busch, folgen und behaupten, der Fall 9/11 sei geklärt? Für jemanden wie mich, der Ihr Agieren als "Radiopirat" in den 80ern bewundert hat, ist es sehr ernüchternd wahrzunehmen, was von diesem Geist bei Ihnen noch übrig geblieben ist. Sie waren zu dieser Zeit für ganz viele Menschen, va für die Jungen, ein Vorbild. Eine Erklärung, die ich mir für Ihr Verhalten und Benehmen uA geben kann ist die, dass das mit Realitätsverlust zu tun haben muss. Die Tatsache, dass Sie sogar den offiziellen Bericht von der Ombudsstelle ignorieren, bestätigt diese Vermutung noch. Zum Glück haben die Jungen auch heute gestandene Vorbilder, wie Daniele Ganser definitiv eines ist. Mit dem Unterschied, dass sich eine Persönlichkeit wie er mit zunehmendem Alter nicht so verbiegen wird wie Sie...denn er sagt ja immer wieder (Zitat): Bevor man stirbt muss man mutig sein. Ich denke, Sie werden sich irgendwann Mal an dieses Zitat erinnern.
Sandra Noser
28.04.2017 23:10 Uhr
Die Arena zeigte auf, wie es eben nicht sein sollte. Und ohne es zu wollen, entpuppte sich das sinnlose Theater zu einer klaren Tatsache. Herr Schawinskini ist ein einfach in sich selbst verliebt , kann nicht einstecken, teilt jedoch sehr gerne aus. Und wenn es um Amerika geht, ist er auffällig laut.
Thomas Binder
28.04.2017 17:26 Uhr
Das unglaublich kompliziert Erscheinende, lieber Roger Schawinski, ist, wie fast immer, unglaublich einfach. Die Auflösung jedes kollektiven Verblendungszusammenhangs aka Aufklärung geht mit einer vorübergehenden Spaltung der Gesellschaft in bereits Aufgeklärte und noch Verblendete einher. Sie leben in zwei Anti-Universen und halten sich selbst für die Aufgeklärten, die anderen für die bestenfalls Verblendeten, schlimmstenfalls Idioten. Die bereits Aufgeklärten verhalten sich im Median wesentlich respektvoller, anständiger und geduldiger als die von ihnen in ihrer wohligen Märchenwelt gestörten noch Verblendeten weil sie selber einmal verblendet waren und deshalb für letztere Verständnis zeigen selbst wenn sie von ihnen auf das Übelste beschimpft und diffamiert werden, beispielsweise als "durchgeknallte Verschwörungstheoretiker". Wie immer wird die Aufklärung siegen, einerseits weil sie eine Einbahnstrasse ist, andererseits weil die Wahrheit langfristig auch nicht mit der subtilsten Propaganda und der brutalsten Gewalt besiegt werden kann. Die Verblendung der westlichen Bevölkerung durch die westlichen Leitmedien, welche seit der kollektiven CIA-wood-Traumatisierung am 11.09.2001 geschlossen Ein-Quellen-Journalismus betreiben indem sie uns nur das eine Narrativ erzählen, dasjenige der westlichen Geheimdienste / Regierungsstellen, der offenbar mittlerweile von vielen als ganz normal wahrgenommene globale Wahnsinn hat ein Ausmass angenommen, welches sich wohl nicht einmal Orwell und Huxley hatten vorstellen können, und das für uns alle lebensgefährlich geworden ist. Ein-Quellen-Journalismus, noch dazu aus Geheimdiensten mit den Kernkompetenzen Lügen, Betrügen und Vertuschen oder ISIS & Co. mit der Kernkompetenz des Köpfens potenziell Millionen syrischer Christen, Alawiten und Schiiten, hat nichts mit Journalismus sondern nur mit dem Verbreiten von Gerüchten respektive Propaganda zu tun. Und ausgerechnet derartigen Quellen allein zu vertrauen, ist gleich doppelt absurd. Jeder andere Journalismus ist apriori besserer Journalismus. Geopolitisch sind selbst TASS und RT heute wesentlich "objektiver" als AP und SRF. Und so etwas wie Diffamierung anderer kennen letztere gar nicht. Gute Aufklärung über den Neoliberalismus finden wir beispielsweise bei Prof. Rainer Mausfeld (https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack&t=360s), gute Aufklärung über den Imperialismus beispielsweise bei Paul Craig Roberts (http://www.paulcraigroberts.org/2017/04/26/trump-now-captive-deep-state/). Selbstverständlich hängt beides, intra- und internationale Umverteilung von unten und der Mitte nach ganz oben sowie intranationale immer autoritärere Überwachung und Kontrolle und internationale Angriffskriege, zusammen. Der ehemalige stellvertretende Finanzminister unter Ronald Reagan und Mitherausgeber des WSJ beschreibt etwa hier englisch und deutlich, dass und weshalb es in den westlichen Leitmedien seit 9/11 nur noch das eine Narrativ gibt, eben dasjenige der westlichen Geheimdienste / Regierungsstellen, und weshalb deshalb alle westlichen Leitmedien ihre immer aufgeklärteren Konsumenten verlieren werden bis sie sich hoffentlich irgendwann alle selber aufgeklärt haben und von Verblendungs- in Aufklärungsmedien konvertiert sein werden. Das erste grosse Leit(sic!)medium, welches dies schafft, wird wie Phönix aus der Asche aufsteigen und potenzielle Pulitzer Preise liegen vor den Füssen der aufgeklärten Journalisten in einer Menge wie noch niemals zuvor. Soll man mit Verschwörungsignoranten und -leugnern, Menschen, die sich gegen die Aufdeckung von kriminellen Verschwörungen und die Bestrafung (schwer) krimineller Verschwörer ihrer Verblendung stellen, ergo Beihilfe zu Verbrechen leisten, gar nicht reden, lieber Roger Schawinski? Mein Aufruf an die Intellektuellen... https://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/mein-aufruf-an-die-intellektuellen/
Lis Eymann
28.04.2017 15:46 Uhr
Die Grenze überschreiten heisst für mich, über den eigenen Zaun der begrenzten Sicht auch hinausschauen zu können und andere Sichtweisen einfach mal angstfrei anzuhören. Warum kann man das bei so wichtigen Themen wie der Friedensforschung nicht? Wieso kann man sich diese Sichtweise nicht einfach mal anschauen? Wenn ich vor einem Berg stehe, dann sehe ich nur die eine Seite dieses Berges. Und bin überzeugt: der Berg besteht nur aus schroffen Felsen. Derjenige, der auf der anderen Seite des Berges steht, der ist überzeugt: der Berg besteht aus ¾ aus Wald, dann erst kommt der Fels. Und so können die beiden Betrachter an ihren Behauptungen festhalten, ja sich vielleicht sogar die Köpfe einschlagen, weil sie beide auf ihrem Recht beharren. Denn sie sehen ja, wie der Berg wirklich ist und dass sie Recht haben. Dieses Verhalten grassiert in der heutigen Welt. Die gegensätzlichen Pole, die aufeinanderprallen, jeder auf seinem Recht beharrend. Und greift dann zusätzlich zur Keule. In dem man Wörter einsetzt, die den Menschen nullkomaplötzlich in eine Schublade steckt. Wie zum Beispiel „Verschwörungstheoretiker“. Dann braucht man nicht mehr in einen sachlichen oder fachlichen Dialog einzutreten. Denn dann ist die Sache erledigt. Oder das Wort „Gemeinde“. Das klar transportiert, dass wenn man sich für Themen wie der Friedensforschung interessiert, dann automatisch zu dieser „Gemeinde“ gehört. Damit wird der einzelne Mensch sofort klassifiziert. Der Stempel klebt an der Stirn. Und man muss sich nicht mehr tiefer damit auseinandersetzen, was dieser Mensch eigentlich aussagen will. Mit dem Rat, einen sogenannten „Verschwörungstheoretiker“ – der mit diesem Begriff scheinbar automatisch ein Mensch zweiter Klasse ist - nicht mehr zu Wort kommen zu lassen, ist die Ausgrenzung und Diskriminierung eines andersdenkenden Menschen dann eingeleitet. Wenn ich das weiterdenke, finde ich das mehr als bedenklich. Und so was passiert in der Schweiz.
Miriam Rechner
28.04.2017 15:40 Uhr
@Helmut Dietrich, Für Dich hab ich ebenfalls einen Artikel, oder ist der Bericht etwa zu lang oder konpliziert? https://www.europhysicsnews.org/articles/epn/pdf/2016/04/epn2016474p21.pdf Und ich wiederhole mich an der Stelle: Der Anschlag ist nicht Ganser`s Haupttheme und er bildet sich auch kein abschließendes Urteil darüber wodurch die drei Gebäude eingestürst sind, er stellt die öffentliche Version lediglich es IN FRAGE (!) Und dass dies quasi verboten ist, sondern man umgehend das Label Verschwörungstheoretiker bekommt, zeugt von vielem, aber ganz gewiss nicht an Demokratie. Sein letztes Buch "illegale Kriege" umfasst 17 Kapitel und hat 373 Seiten, davon handeln gerade mal 7 Seiten von dem Anschlag. Es gibt keinen einzigen Vortrag von ihm wo dieses Thema die Hauptredezeit in Anspruch nimmt, in einigen Vorträgen wird es noch nicht einmal im Ansatz erwähnt. Hauptsächlich gehts um die NATO-Verbrechen und das ist für viele der Grund seine Vorträge zu sehen und Bücher zu kaufen. Bei den Mainstreammedien erfährt man ja nichts über die US/NATO-Verbrechen, noch nicht einmal in der neutralen Schweiz, das Thema wird im ganzen Westen tot geschwiegen, denn wir sind ja schließlich die Guten. Ich behaupte, dass die überwiegende Mehrzahl der Leute die Gansers Bücher kaufen und/oder Vorträge lesen es nicht wegen 9/11 tun. Was Ganser da erzählt ist nämlich nichts wirklich Neues. Nein, sie lesen und hören seine historischen Aufarbeitungen von Kriegen die der Westen begangen hat, wie Medien manipulieren, Erdöl und anderes, 9/11 spielt kaum eine Rolle und ich weiß es, weil ich die Vorträge sehe und Bücher lese.
Helmut Dietrich
28.04.2017 00:54 Uhr
jeder der hier Ganser für einen "Wissenschaftler " hält sollte dessen Behauptungen zuerst selbst nachprüfen: https://www.nist.gov/news-events/news/2008/11/nist-releases-final-wtc-7-investigation-report oder https://www.nist.gov/news-events/news/2008/11/nist-releases-final-wtc-7-investigation-report bevor er als Schaf blind dem Leithammel folgt. Oder sind die Berichte etwa zu lang oder zu kompliziert ? schade, aber Wahrheit hat ihren Preis.
Carsten Krebs
28.04.2017 00:09 Uhr
Sie sollten sich einmal mit den Fakten ernsthaft auseinander setzen und nicht sinnlos ständig das Wort Verschwörungstheorien verwenden, ohne diese auch glaubhaft zu widerlegen. Ich glaube, es ist immer noch nicht verstanden wurde, dass jede unglaubwürdige Diffamierung Daniele Gansers, den Bekanntheitsgrad von ihm enorm steigert. Je kritischer über ihn geschrieben wird, desto mehr wird er bekannt, weil gerade deswegen die Leute auf ihn schauen. Ich weiß nicht, ob sie dass offizielle Ergebnis der Ombudsstelle mitbekommen habe. Da wurde ja bestätigt, das die Arena unfair war. Ich glaube sie sollten ihren Artikel umformulieren, damit er mehr Substanz hat
Miriam Rechner
27.04.2017 17:56 Uhr
Sagt mal ihr Presseleute, schon mal einen Vortrag von Daniele Ganser gehört oder ein Buch von ihm gelesen? Wahrscheinlich nicht, denn ansonsten würdet ihr Euch nicht ständig nur auf die Infragestellung des 11. September beziehen. Das Attentat ist längst nicht das Hauptthema bei ihm, sondern es geht unter anderem auch um Euch, sprich Medien und genau die verlieren immer mehr an Glaubwürdigkeit. Seinen Ratschlag an die Medienkonsumenten, sich nicht nur bei den Mainstreammedien, sondern Meinungsvielfalt zu informieren ist absolut korrekt. Solche Sendungen wie die Arena, wo Daniele Ganser bereits bei der Vorstellung seiner Person diskreditiert wurde, bestätigt nur die Ansicht von etlichen, dass die Medien nicht objektiv berichten und jegliche Meinungen unterdrückt werden, die nicht ins öffentliche Bild passen. Missliebige Menschen werden unter dem Label “Verschwörunstheoretiker” diffamiert, um somit eine Auseinandersetzung mit Ihren Thesen von Anfang an zu unterbinden. Übrigens: Eine schöne PR Kampagne habt ihr für Daniele Ganser gemacht, sieht man unter anderem durch die Anzahl der Follower bei facebook und garantiert werden noch mehr Menschen seine Bücher kaufen und/oder Vorträge anschauen. Schöne Grüße aus Deutschland
Patrick Deslarzes
27.04.2017 15:55 Uhr
Daniele Ganser wird vorgeworfen, sich dem Thema „Trump und die Medien“ nicht gehalten zu haben. Wer hat sich überhaupt daran gehalten? Ausser ein paar plakativen Bemerkungen zum Verhalten des US-Amerikanischen Präsidenten wurden im Laufe der Sendung keine einleuchtenden Beobachtungen gemacht. Dabei bietet gerade Herr Trump eine Vielfalt an Beispielen, wie eine Rhetorik des Hasses und der Angstmacherei funktioniert. Viel mehr wurde in der Arena darüber gesprochen, wie die Kontrollinstanzen der SRG funktionieren, in einem merkwürdigen Versuch, die Zuschauerinnen und Zuschauer zu versichern, dass dieser Informationskanal vertrauenswürdig ist. Hätte man Ganser sprechen lassen, so hätte man von anderen Facetten der Medienlandschaft erfahren und einsehen müssen, dass die Berichterstattung der „klassischen“ (wie sie im Laufe der Sendung wiederholt genannt wurden) Medien erschreckend lückenhaft ist. Am Beispiel von 9/11 und dem daraus resultierenden „Krieg gegen den Terror“ kann man diese Tendenz besonders gut erkennen. Medien wie der Guardian oder Le Monde Diplomatique zeigen vor, was hochkarätiger Journalismus ist. Dieser beruht auf konstanter kritischen Hinterfragung der Geschehnisse und auf fundierter Recherche. Der Guardian hat zum Beispiel bereits vor Jahren die geostrategischen Hintergründe des Kriegs in Syrien aufgedeckt und darauf aufmerksam gemacht, dass es dabei ursprünglich um einen umstrittenen Bau von Pipelines, die aus dem Persischen Golf die EU mit Erdgas und Öl beliefern sollen, geht. (https://www.theguardian.com/environment/earth-insight/2013/aug/30/syria-chemical-attack-war-intervention-oil-gas-energy-pipelines). Die Tatsache, dass dieser zentrale Aspekt des Krieges in den nationalen und internationalen Berichterstattungen kaum erwähnt wird und die Medien sich hauptsächlich dem Thema des islamischen Terrorismus widmen, zeigt auf welch gefährlichen Pfad wir uns bewegen. In diesem Sinne sind wir tatsächlich „fake News“ ausgesetzt. Der Krieg in Syrien, so wie alle Kriege, ist ein Krieg um Land und Rohstoffe. Kein Krieg in der menschlichen Geschichte wurde aus rein ideologischen Gründen geführt. Der Mensch ernährt sich nicht von Ideologien, sondern von materiellen Gütern. Wieso darf das nicht öffentlich gesagt werden? Wieso dürfen nicht die Fragen gestellt werden, woher die Bomben kommen und wieso? Wieso darf nicht gesagt werden, dass Präsidenten von UN Staaten, die andere UN Staaten militärisch angreifen, Verbrecher sind, egal, ob sie Bush, Obama, Trump oder Hollande heissen? Im Rahmen der Sendung „Trump und die Medien“ sind diese Fragen mehr als gerechtfertigt. Sie packen das Thema natürlich aus einem anderen Blickwinkel an und es braucht einen Paradigmenwechsel, um das zu begreifen. Die Reaktion des Moderators und Stellungnahmen wie diese, zeigen wie wir als kritisch denkende Gesellschaft immer wieder versagen, egal, was am 9/11 wirklich passierte.
Jürg schärer
27.04.2017 13:52 Uhr
Es ist unbestritten, dass Ganser das Thema der Arena ignorierte und mit seinem Thema besetzte. Das War klar erkenntlich seine Absicht und die setzte er auch weitgehend durch. Dass das Resultat dann eine zum Teil wüste pro- und kontra-Ganser-Szene zur Folge hatte, konnte ihm wohl nur recht sein. Man darf gespannt sein, ob Ganser sich in weniger schummerigen Themen als seinem bevorzugten bewähren kann.
Müller David
27.04.2017 12:19 Uhr
Für eine der wenigen Male: Gleicher Meinung wie Hr. Schawinski. an Stefan Schaer: Die Diskussion verweigerte ja gerade Ganser in der Sendung, nicht umgekehrt.
Beat Stocker
27.04.2017 10:14 Uhr
Völlig unabhängig von der Beurteilung von D. Ganser stelle ich fest, dass dieser Text von RS von Frust und missionarischem Eifer pro SRF nur so trieft - total unprofessionell...
Stefan Schaer
27.04.2017 09:06 Uhr
Roger Schawinski propagiert die Hexenjagd: Er will Menschen in «Normale» und in «Verschwörungstheoretiker» unterteilen. Er rät dazu, mit letzteren nicht mehr zu diskutieren. Nach welchen Kriterien er kategorisieren will, verrät Schawinski natürlich nicht. Klar wird nur: Am liebsten möchte er diese Kategorisierung selbst vornehmen. Und klar ist: Schawinski ging es noch nie um Diskussion, sondern immer nur darum, seine eigenen Ansichten unter die Leute zu bringen.
Arthur Wermelinger
27.04.2017 01:04 Uhr
Sehe ich auch so. Ganser ist ein Sektenprediger und kein Wissenschaftler. Er soll seine Vorträge hslten und seinen Gläubigen erzählen, was die hören wollen (und dabei viel Kohle machen). Aber bitte nicht im SF!
Silas Bosco
26.04.2017 20:52 Uhr
Bitte machen Sie sich mal schlau darüber, was das Wort "Verschwörungstheorie" eigentlich ist, dann werden Sie schnell feststellen, dass Sie über etwas schreiben, wo Sie keinen blassen Schimmer davon haben! So ein sinnloser Artikel!
Johannes Schmidt
26.04.2017 11:35 Uhr
Ideologiefrei könnte man schreiben, dass man die Argumente und insbesondere die Fakten einfach gegeneinander halten muss, um am Ende zu einer Konklusion zu kommen. Das ist aber gerade bei den von Dr. Ganser besprochenen Themen nicht möglich, da gleich diffamiert wird. Nun ist es aber der Wunsch vieler Menschen, eine faktenbasierte Sachlage zu sehen, zu verstehen und sich seine eigenen Schlüsse zu machen. Allein die Tatsache, dass die US Botschaft auf die Uni Einfluss genommen hat und die Untersuchung von 9/11 negativ kritisierte, ist ein Indiz dafür, dass etwas an der offiziellen Interpretation nicht stimmen kann. Sonst wäre es ja wohl egal und es würde niemanden kümmern. Sie schreiben "hier werden Grenzen überschritten". Das ist richtig, die Grenzen der Ideologie und des Glaubens an etwas. 9/11 ist aber keine Religion, sondern ein wichtiger Grund für die vielen Kriege auf der Welt. Meines Erachtens gehört das aufgeklärt - Ergebnis offen. Ich persönlich kann mir nicht erklären, wie man einfach nur den vielen Propagandamärchen glauben kann, ohne sie zu hinterfragen. Da bin ich anders erzogen worden und werde das so beibehalten. Vielen Dank für Ihre Einschätzung der Dinge. Ich teile sie nicht, aber Meinungen sind zulässig. Fakten auch.
Jean Desc
26.04.2017 11:10 Uhr
Dass Sie in Ihrem äusserst knappen Kommentar sechsmal auf den Begriff Verschwörung/Verschwörungstheorie/-theoretiker zurückgreifen müssen, sagt alles über Ihre Argumente aus und passt zu Ihren Beiträgen während der Sendung. Zudem erinnert die plumpe Verwendung von negativ konnotierten Begriffen zwecks Überhöhung der eigenen Position innerhalb einer Diskussion an dunkle Zeiten. Sie zeigt aber auch, wie mächtig Sprache ist und dass man nachwievor durch Dekontextualisierung und Fragmentierung komplexer Zusammenhängen erfolgreich Gesellschaftsgruppen zu manipulieren versucht.
HG Hildebrandt
26.04.2017 09:32 Uhr
Wahr gesprochen, merci. Der Verfasser darf sich auf einen Shitstorm von der Fangemeinde des War Stars gefasst machen.
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