19.12.2021

Corona-Kampagne

So viel haben die Medienhäuser verdient

Laut Alain Berset sind in rund 200 verschiedenen Medien Inserate und Werbespots platziert worden.
Corona-Kampagne: So viel haben die Medienhäuser verdient
Die Corona-Kampagne hatte verschiedene Sujets. Hier ein BAG-Plakat vom Mai 2021 in Bern. (Bild: Keystone/Marcel Bieri)

In 20 Minuten war es nur eine kurze Meldung in einem Ticker, der Nebelspalter griff das Thema grösser auf. Unter dem Titel «Konzernmedien sahnen ab» zeigte Autor Philipp Gut auf, wie viel der Bund 2020 und 2021 für Impf- und Covid-Kampagnen an die Medien bezahlte. Die Zahlen stammen von Bundesrat Alain Berset, der in der Fragestunde des Nationalrats auf einen Antrag von Nationalrat Roland Rino Büchel (SVP) antwortete.

«Das Geld fliesst in die Taschen der Grossen. Allein die Tages-Anzeiger-Gruppe sackte 4,6 Millionen ein», schrieb Gut. Ringier erhielt 1,2 Millionen Franken. Gut kommentierte: «Die Medien des Boulevard-Giganten bedanken sich für das Staatsgeld, indem sie ungeniert als verlängerter PR-Arm von Gesundheitsminister Alain Berset fungieren.»

Weiter erhielt die SRG 1,7 Millionen Franken, CH Media 1,4 Millionen Franken, die NZZ-Gruppe 400'000 Franken und Somedia 200'000 Franken. Im Newsticker von 20 Minuten werden noch weitere Medien genannt: ESH Médias 500'000 Franken, Gruppo Corriere del Ticino 100'000 Franken und «diverse weitere Medien 10 Millionen Franken» – 200 verschiedene Medien von 70 Verlagshäusern hätten insgesamt 20 Millionen Franken für Inserate, Plakate und Werbespots erhalten. «Ebenfalls zum Zug kamen Werbevermarktungsunternehmen», ergänzt der Nebelspalter.

Gut witterte zudem ein «brisantes Detail am Rande»: Die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) beauftragte Agentur Rod Kommunikation habe auch für den Verlegerverband Schweizer Medien die Ja-Kampagne für das Medienpaket gestaltet. «Dieses würde den gutsituierten Verlagen noch mehr Steuergeld sichern», so Gut. Die Volksabstimmung zur Medienförderung findet am 13. Februar 2022 statt. (cbe)



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Kommentare

  • Ueli Custer, 20.12.2021 06:49 Uhr
    Es ist ja völlig logisch, dass Medien mit hohen Reichweiten berücksichtigt wurden. Und die kosten halt mehr und werden von den grossen Medienhäusern herausgegeben. Anders geht das einfach nicht. Daraus einen Vorwurf zu konstruieren, ist schlicht und einfach Quatsch. Die Abhängigkeit ist schlicht gegenseitig.
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