28.04.2018

Sparprogramm der SRG

Bern bietet Hilfe bei der Raumsuche an

Der Stadtpräsident Alec von Graffenried ist der Meinung, dass es zwischen Radio und Fernsehen eine räumliche und organisatorische Distanz bracht. Deshalb will er bei der Suche nach geeigneten Liegenschaften in der Bundesstadt helfen.
Sparprogramm der SRG: Bern bietet Hilfe bei der Raumsuche an
Auch die Stadtregierung will, dass die Abteilung Information in Bern bleibt. (Bild: SRF)

Die Stadt Bern stemmt sich gegen den von der SRG geplanten Wegzug des Radiostudios Bern nach Zürich. Stadtpräsident Alec von Graffenried will der SRG deshalb bei der Suche nach geeigneten Liegenschaften in der Bundesstadt helfen.

«Klar ist, dass die SRG ihre Standorte in Bern auf das Gebiet rund um die Schwarztorstrasse zenturmsnah konzentrieren möchte», wird von Graffenried in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Samstag zitiert.

Die Stadt werde die SRG deshalb bei der Suche nach einer geeigneten Liegenschaft und einer Nachmietlösung für den SRG-Standort an der Berner Giaccomettistrasse nach Kräften unterstützen, kündigte der Berner Stadtpräsident an. An der Giaccomettistrasse ist unter anderem die SRG-Generaldirektion angesiedelt. Das Radiostudio Bern befindet sich an der Schwarztorstrasse.

Umzug sei eine Verarmung

Laut von Graffenried ist die Berner Stadtregierung überzeugt, dass es zwischen Radio und Fernsehen eine räumliche und organisatorische Distanz bracht. Dies diene der journalistischen Qualität. Aus diesem Grund lehne die Stadtregierung den geplanten Wegzug des Radiostudios «in aller Entschiedenheit» ab.

Von Graffenried entwarf im Interview die Vision eines Kompetenzzentrums Information und Politik in Bern, analog zum Kompetenzzentrum Kultur der SRG in Basel. «Das Ziel ist, dass die Sendungen dadurch politischer, informationsgetriebener und aktueller gestaltet werden können», führte der Stadtpräsident aus.

Ein Umzug des Radiostudios Bern nach Zürich würde zu einer Verarmung des journalistischen Pluralismus innerhalb des SRG-Angebots führen, betonte von Graffenried.

Mitarbeiter argumentieren ähnlich

Ausserdem sei Bern das Politzentrum des Landes und Brückenkopf zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. «Hier sind nicht nur Regierung, Parlament und Bundesverwaltung, sondern einfach alles angesiedelt, was mit Politik zu tun hat», gab von Graffenried zu bedenken.

Ähnlich, also auch mit der Vielfalt und der Perspektive, argumentiert die Gruppe Pro Radiostudio Bern, die vor rund zwei Wochen einen Protest-Brief an die SRG- und SRF-Chefs verfasst hat. In einem Interview mit persoenlich.com argumentierte Priscilla Imboden, stellvertretend für weitere 160 Mitarbeiter und Korrespondenten.

«Radio SRF ist die letzte grosse Medienorganisation, die in Bern angesiedelt ist. Der immer stärkere Zürcher Blick auf die ganze Deutschschweiz wird zum Problem. Aufgrund der Pressekonzentration wird Zürich als Zentrum der Schweizer Medienszene stärker und stärker», sagte Imboden. (sda/eh)

 

 

 



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