28.04.2020

Serie zum Coronavirus

«Die Lockdown-Show heisst jetzt Unlock-Show!»

Folge 31: Karin Müller ist Chefredaktorin von Telebasel. Sie stellt die Frage, ob es überhaupt eine Zeit nach Corona gibt.
Serie zum Coronavirus: «Die Lockdown-Show heisst jetzt Unlock-Show!»
«Corona frisst eine Schneise in unsere Leben, es ist nichts mehr so wie vorher», sagt Telebasel-Chefredaktorin Karin Müller. (Bild: zVg.)

Frau Müller, wie fest hat die ganze Krise Ihr Leben verändert?
Corona frisst eine Schneise in unsere Leben, es ist nichts mehr so wie vorher. Mit Formaten wie «Unsere Künstler gegen die Krise» oder klassischen Konzerten können wir unseren Nutzern eine Alternative zu dieser schweren Zeit geben. Diese kulturelle, publizistische Verstärkung war sehr spontan und zum Teil nur mit guter Unterstützung von Sponsoren möglich. So konnten wir den Künstlern auch eine Gage ausbezahlen, was in diesen Zeiten sicher hilft. Mit unseren Corona-Flashes ab 8 Uhr morgens TV und online und den Tickern zur aktuellen Lage auf telebasel.ch haben wir einen Service auf- und ausgebaut, der so vorher nicht war - und der, was sehr erfreulich ist, von unserem Publikum in den Reichweiten ersichtlich und dem grossen Online-Wachstum entsprechend stark genutzt wird. Unser Newsportal hat im März unter den reichweitenstärksten Webangeboten den grössten Zuwachs zum Vormonat verzeichnen können, nämlich 137 Prozent (Quelle: Google Analytics), wie die Stiftung Telebasel aktuellst in einer Medienmitteilung kommunizieren konnte. telebasel.ch erreicht nun monatlich 1,6 Millionen User.

Ein Fernsehen kann man nicht im Homeoffice machen. Welche Auswirkungen hat Corona auf Ihre Sendungen und das ganze Programm?
Wir haben alle Risikopersonen, das Backoffice, die Verkaufsmitarbeitenden oder zum Beispiel auch «glam» ins Homeoffice gelassen. Interviews werden mit Sicherheitsabstand geführt, Moderationen zu Hause gemacht oder mit Handycam. Alles Material wird nach jedem Arbeitsschritt desinfiziert. Wir tragen Masken, wo der Sicherheitsabstand nicht gewährleistet sein kann. Wir nehmen Rücksicht, geben uns Sorge und halten zueinander. Wir haben das Programm wie oben beschrieben verstärkt, haben mehr und andere Formate. Auch «Corona-Krise Spezial», eine Sendung, wo Nutzer/Zuschauende Experten fragen, all das extra für diese Zeit produziert. Oder die «Lockdown-Show», die jetzt in «Unlock-Show» umbenannt wurde, zur ergänzten Nutzung von unserem News-, Gesellschafts- und auch Unterhaltungsangebot auf allen Telebasel Kanälen.

Wird Telebasel nach Corona ein anderer Sender als vorher?
Die Frage ist: wann ist nach Corona? Ich glaube, das gibt es nicht. Es gab auch nicht, nach der Finanzkrise. Alle Unternehmen haben jetzt Veränderungen gemacht, die weiterhin den Situationen (man muss ja von Situationen sprechen, da sich alles fast täglich ändern kann) angepasst und hoffentlich mit Erfolg gemeistert werden kann. Ich bin mit den KMUs, die jetzt auch um ihre Existenz kämpfen, ich hoffe und vertraue auf die flexible, starke Schweizer Wirtschaft. Und auch auf unser gemeinschaftliches Abwägen, wann welche Lockerungsschritte angepasst sind. Nichts übereilen.

Was war für das prägendste Erlebnis der letzten Tage?
Dass das Telebasel-Team an einem Strick zieht, dass wir uns gegenseitig helfen. Mit grosser Loyalität und Einsatz.



Was bedeutet die Corona-Pandemie für die verschiedenen Akteure der Schweizer Medien- und Kommunikationsbranche? Bis auf Weiteres wird persoenlich.com jeden Tag eine betroffene Person zu Wort kommen lassen. Die ganze Serie finden Sie hier


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