11.01.2020

Neue Zürcher Zeitung

Die NZZ verschenkt ihr Printarchiv

Die Zentralbibliothek Zürich erhält einen grossen Teil des gesamten Archivbestandes der NZZ. Anlass dazu ist das 240-Jahr-Jubiläum der Zeitung. «Es werden künftig Lagerkosten eingespart», heisst es auf Anfrage.
Neue Zürcher Zeitung: Die NZZ verschenkt ihr Printarchiv
Die Erstausgabe der Zürcher Zeitung vom 12. Januar 1780. (Bild: persoenlich.com)

Zu ihrem 240-Jahr-Jubiläum schenkt die NZZ der Zentralbibliothek Zürich (ZB) ihr Printarchiv – und damit einen grossen Teil ihres gesamten Archivbestandes. In einem prestigeträchtigen Projekt in Kooperation mit der Schweizerischen Nationalbibliothek digitalisiert die ZB sämtliche NZZ-Ausgaben bis zurück ins Jahr 1780, wie es in einer Mitteilung heisst.

Die NZZ-Archivleistungen wurden auf Ende 2019 neu organisiert. Bereits im Juli 2019 machte persoenlich.com publik, dass dadurch 250 Stellenprozente wegfallen. Weitere Jobs sollen nun nicht verschwinden: «Es gibt aufgrund der Schenkung keine Veränderung bei unserem Mitarbeiterbestand», sagt NZZ-Sprecherin Karin Heim auf Anfrage von persoenlich.com. Mit der «Auslagerung» an die Zentralbibliothek fallen aber nicht nur die Personalkosten weg. «Es werden künftig Lagerkosten eingespart. Es handelt sich jedoch um einen geringfügigen Betrag», so Heim. Konkrete Zahlen will die NZZ keine nennen.

«Schweizer Kulturgut»

Das NZZ-Archiv umfasst neben den NZZ-Zeitungsbänden auch Mikrofilme, Fotonegative, Spezialbände sowie das umfangreiche NZZ-Firmenarchiv, bestehend aus diverser Korrespondenz, Abrechnungen und den Nachlässen einiger NZZ-Chefredaktoren. Bereits im Juni 2016 hatte die NZZ ihr Archiv der ZB als unbefristetes Depositum übergeben (persoenlich.com berichtete). Zum Jubiläum überlässt nun die NZZ der ZB einen grossen Teil ihres Archivs, nämlich die Printausgaben, als Schenkung. Der Rest des Archivs, insbesondere das Firmenarchiv, bleibt als Depositum in der ZB, gehört jedoch weiterhin der NZZ.

«Das NZZ-Archiv ist ein Stück Schweizer Kulturgut», wird Eric Gujer, Chefredaktor der Neuen Zürcher Zeitung, in der Mitteilung zitiert. «Die Zentralbibliothek stellt sicher, dass die Bestände fachgerecht und unter idealen Bedingungen gelagert werden. Die ZB wiederum erweitert ihre Bestände um ein Kernelement unseres Archivs und macht das Archivmaterial einer breiten Öffentlichkeit und auch der Forschung zugänglich – analog und künftig auch digital. Das stellt einen Gewinn für beide Seiten dar.»

Seit der Gründung der Neuen Zürcher Zeitung am 12. Januar 1780 sind insgesamt 1,9 Millionen Zeitungsseiten publiziert worden. Dank einer Kooperation der NZZ mit der ZB und der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) sollen ab Ende 2021 sämtliche Ausgaben der NZZ – mit Ausnahme der jeweils letzten 25 Jahre – auf e-newspaperarchives.ch verfügbar sein. Die Plattform wird von der NB betrieben. (pd/cbe)



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