10.11.2023

Republik

Verwaltungsrat will 100'000 Mitglieder erreichen

Das Onlinemagazin hat das Budget für das laufende Jahr auf 6,58 Millionen Franken gesenkt. Das Ziel sind 27'500 voll zahlende Abonnentinnen und Abonnenten. Verwaltungsratspräsident Michel Huissoud steckt das Fünfjahres-Ziel deutlich höher.
Republik: Verwaltungsrat will 100'000 Mitglieder erreichen
Die finanzielle Situation bleibe angespannt, informiert der Republik-Verwaltungsrat. (Bild: Republik)

Das Onlinemagazin Republik will bis in fünf Jahren die Anzahl Abonnements auf 100'000 Mitglieder praktisch verdreifachen. Zurzeit sei das Magazin Republik zu stark auf Zürich fokussiert, sagte Verwaltungsratspräsident Michel Huissoud in einem am Freitag publizierten Interview mit Tamedia. Es gebe auch noch andere Kantone. Neben der Schweiz könnte auch Süddeutschland ein Markt sein.

Zuletzt hatte Republik eine Mitgliederzahl von 33'000 Personen anvisiert. Nun wurde das Budget für das seit Juli laufende Geschäftsjahr wieder auf 6,58 Millionen Franken gesenkt. Dies entspreche den Einnahmen von rund 27'500 voll zahlenden Verlegerinnen und Verlegern – und dem Stand im Frühjahr 2023, wie Project R, die Genossenschaft hinter der Republik, am Freitag in einem Newsletter schreibt.

Angespannte finanzielle Lage

Aktuell liegt die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten unter 27'000, heisst es weiter. Project R schreibt: «Trotz der sorgfältigen Planung bleibt die Situation angespannt. Wir müssen bis Ende des Geschäfts­jahres im Juni klar mehr Mitglieder und Abonnentinnen gewinnen, als wir verlieren.» Zeichne sich das nicht ab, werde man gezwungen sein, die geplanten Ausgaben nochmals anzupassen.

Die Gründe dafür, warum die Zahl der Verlegerinnen und Verleger gesunken ist, will Huissoud nun anschauen, wie er im Tages-Anzeiger sagt. Die Zahlen steigern wolle er «mit Überzeugung – und indem wir zeigen, dass die Republik notwendig ist». Noch habe er keine Zeit gehabt, eine Strategie auszuarbeiten.

Huissoud übernahm den Posten als Verwaltungsratspräsident im August diesen Jahres zusammen mit andere Neumitgliedern. «Ich dachte, ich übernehme den Posten, um die finanziellen Probleme der Republik zu lösen», sagte der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle. Kurz nach seinem Amtsantritt war das Magazin jedoch mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert (persoenlich.com berichtete). Nach dem Abschluss einer Untersuchung sei für ihn der Fall nun abgeschlossen.

Nun erhält der Verwaltungsrat nochmals Zuwachs: Neu stösst der Zürcher Digitalunternehmer Moritz Zumbühl zum Gremium hinzu, wie Project R mitteilt.

Daniel Binswanger wird Co-Chefredaktor

Auch operativ kam es zu Wechseln beim Magazin. Oliver Fuchs gab Anfang 2023 die Chefredaktion ab. Bettina Hamilton-Irvine und Daniel Binswanger übernahmen interimistisch. Nach Hamilton-Irvine ist nun auch Binswanger definitiver Co-Chefredaktor des Magazins, wie die Republik mitteilte. Binswanger war zehn Jahre lang als Paris-Korrespondent, Kolumnist und Redaktor von Das Magazin tätig, zuvor schrieb er für die Weltwoche. 2017 wechselte er zur Republik und war der Gründer und Co-Leiter des Republik-Feuilletons. (sda/wid)


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