Die Zeitschrift «Annabelle» passt bis im Sommer 2019 ihr Redaktionsmodell an. Künftig wird die Zeitschrift sowie das Onlineportal von einer gemeinsamen Redaktion bespielt, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.
Die gemäss Tamedia wirtschaftlich notwendige Anpassung des Redaktionsmodells hat 14 Kündigungen zur Folge. Die Entlassungen werden voraussichtlich gleichmässig auf alle Abteilungen verteilt, wie Eliane Loum, Medienverantwortliche von Tamedia, auf Anfrage von persoenlich.com sagt. Zurzeit arbeiten 39 Mitarbeitende für die Frauenzeitschrift. «Tamedia wird die betroffenen Mitarbeitenden bei der beruflichen Neuorientierung unterstützen. Zudem wird ein Sozialplan zur Anwendung kommen», stellt das Medienhaus in Aussicht.
Massiver Rückgang im Werbemarkt
Seit 2013 verzeichnet der Bruttowerbedruck laut Media Focus im Segment der Frauen- und Peoplezeitschriften einen Rückgang um mehr als 50 Prozent, davon 21 Prozent allein 2018. Überdies sind auch die Einnahmen aus dem Lesermarkt rückläufig. Um das Fortbestehen des Titels zu sichern, hat «Annabelle» in den vergangenen Jahren verschiedene Massnahmen umgesetzt. Beispielsweise wechselte die Zeitschrift 2016 von einer zwei- auf eine dreiwöchentliche Erscheinungweise (persoenlich.com berichtete).
«Annabelle» wird künftig vermehrt Leistungen von externen Lieferanten und freischaffenden Journalisten beziehen und den Fokus stärker auf Partnerschaften mit anderen Titeln legen. Beispielsweise gebe es im Onlinebereich derzeit bereits einen Test mit Refinery 29, erklärt Loum gegenüber persoenlich.com. Unverändert bleibt der Mitteilung zufolge der «einzigartige Mix aus tiefgründigen Reportagen, Hintergrund und Lifestylethemen.»
Silvia Binggeli gibt Chefredaktion ab
Chefredaktorin Silvia Binggeli hat sich entschieden, ihre aktuelle Funktion nach erfolgreicher Umstellung des neuen Redaktionsmodells auf Sommer 2019 abzugeben. «Ich bin froh, dass der Titel in diesem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld weitergeführt wird», lässt sich Binggeli in der Mitteilung zitieren. «Auch wenn die Konsequenzen nun massiv sind und mich persönlich betroffen machen: Die Einführung des neuen Redaktionsmodells ist in diesem extrem schwierigen Umfeld der beste Weg, um den Titel zu erhalten», erklärt Binggeli im Interview mit persoenlich.com. Gleichzeitig sei es für sie nach 20 Jahren der richtige Zeitpunkt, sich weiterzuentwickeln und Neues anzupacken.
Binggeli trat 1999 nach dem Abschluss der Ringier Journalistenschule ins Reportage-Ressort der «Annabelle» ein. 2005 wechselte die diplomierte Übersetzerin ins Lifestyle-Ressort, dessen Leitung sie 2011 übernahm. 2013 wurde sie zur Chefredaktorin. Über ihre Nachfolge werde zum gegebenen Zeitpunkt informiert, so Loum. Die Verantwortlichen hätten nun Zeit, Gespräche mit möglichen internen und externen Kandidatinnen und Kandidaten zu führen. (pd/as)
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