Herr Inguscio, was reizt Sie am Chefredaktorposten von Blick.ch und Blick TV (persoenlich.com berichtete)?
Der Reiz liegt für mich seit jeher in der Marke Blick in sich. In Zukunft den Blick als Chefredaktor von Blick.ch und Blick TV vertreten und verantworten zu dürfen, ist für mich dementsprechend eine grosse Ehre. Ich freue mich wahnsinnig auf die Aufgabe und habe gleichzeitig grössten Respekt davor.
Welche Änderungen werden Sie ab Juli als Erstes vornehmen?
Ich werde wohl erst einmal einen neuen Platz im Newsroom finden und das Pult des Nachrichtenchefs räumen müssen. Dann werde ich alle Mitarbeitenden und Abläufe genau kennenlernen, bevor ich Schlüsse ziehe. Es würde den grossartigen Teams nicht gerecht werden, wenn ich bereits vor meinem Start Änderungen ankündigen würde. Wir haben ein top aufgestelltes Digital-Team, welches ich von Katia Murmann übernehmen darf, und eine talentierte Truppe bei Blick TV, die sich seit der Lancierung mit viel Leidenschaft Tag für Tag für dieses mutige, wichtige und starke Projekt engagiert. Ein Fokus wird sicher sein, dass Geschichten noch viel mehr von Grund auf für alle Kanäle durchdacht werden. Storydesigns sind beim heutigen schnellen und komplexen Medienkonsum entscheidend.
Als Chefredaktor von Blick TV treten Sie das Erbe von Jonas Projer an. Schwierig?
Jonas Projer hat dieses Projekt und Team mit viel Herzblut und Know-how ins Leben gerufen und aufgebaut. Die Ausgangslage ist heute aber eine andere: Blick TV hat bereits die Startphase hinter sich und hinter Blick.ch steht ein erfahrenes und eingespieltes Team. Jetzt gilt es, die Synergien noch besser zu nutzen – eine Aufgabe, der ich mit viel Freude und Ideen entgegenblicke.
«Die beiden Bereiche sind eins, da Blick TV ein digitales Fernsehen ist»
Wohin soll es zum einen mit Blick.ch und zum anderen mit Blick TV künftig gehen?
Ich werde diese beiden digitalen Vektoren näher zusammenführen. Blick TV findet auf Blick.ch und in der App statt, die beiden Bereiche sind eins, da Blick TV ein digitales Fernsehen ist. Es gilt, die Power unseres Newsrooms zu nutzen und die Geschichten über all unsere Vektoren optimal zu unserem Publikum zu bringen.
Sie sind seit zehn Jahren bei der Blick-Gruppe. Wollten Sie nie zu einem anderen Medium wechseln?
Als Teenager hatte ich mir zum Ziel gesetzt, eines Tages für den Blick arbeiten zu dürfen. Um diesen Traum erfüllen zu können, brauchte es aber zuerst den Wohler Anzeiger, der mir als 19-jähriger Jungspund die Chance gab, Fuss im Journalismus zu fassen und das MAZ zu absolvieren. Als ich es 2010 zum Blick schaffte, durfte ich als Newsreporter, Sportredaktor, Online-Blattmacher und zuletzt als Nachrichtenchef meine Leidenschaft in den verschiedensten Bereichen ausleben. Es wurden so über zehn Jahre bei der Blick-Gruppe, in denen ich mich und unser Angebot kontinuierlich weiterentwickeln konnte. Ich habe hier die beste Möglichkeit, Nutzerinnen und Nutzer mit packenden Geschichten und starkem Journalismus zu überzeugen.
Das Interview wurde schriftlich geführt.