18.08.2020

Serie zum Coronavirus

«Die Maskenpflicht im Stadion wird erfolgen»

Folge 103: Adrian Fetscherin ist Kommunikations- und Marketingchef von GC. Er hadert nicht mehr mit dem Nichtaufstieg.
von Matthias Ackeret

Herr Fetscherin, was macht Ihnen momentan mehr zu schaffen: der Nichtaufstieg von GC oder Corona?
Diese beiden Themenbereiche kann man doch nicht im Ernst gegeneinander abwiegen. Corona ist eine Problematik, welche die ganze Welt beschäftigt und uns alle in einer Form in Geiselhaft hält. Den Aufstieg hätten wir uns natürlich gewünscht, aber im Vergleich zu Corona ist dessen Verpassen «Erdnüsse».

Welchen Einfluss hat Corona auf den ganzen Fussballbetrieb? Kann man diesen überhaupt noch aufrechterhalten?
Die Corona-Thematik hat leider einen beträchtlichen Einfluss auf den Fussballbetrieb. Dieser beginnt bei der Zulassung der Anzahl Zuschauer in die Stadien und geht bis in zahlreiche Details, was die Umsetzung des Trainingsbetriebs betrifft, hinein.

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Was bedeutet die ganze Krise für den Schweizer Klubfussball?
Die Krise hat, wie auf ganz viele Wirtschaftsunternehmungen, einen immensen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit. Vor allem die Proficlubs, die zur Finanzierung von den Zuschauerzahlen abhängig sind, sind stark davon betroffen.

Welches sind die Auswirkungen auf dem Transfermarkt?
Die Pandemie hat grosse Auswirkungen auf den Transfermarkt. Die Clubs sind deutlich zurückhaltender im Transferbereich unterwegs. Die meisten Vereine haben auf Grund der Geschehnisse fast keine Möglichkeiten, neue Spielerverpflichtungen zu tätigen.

Wie reagieren die chinesischen GC-Besitzer auf den Nichtaufstieg?
Sie waren sich von Beginn an bewusst, dass der Aufstieg nicht gelingen könnte. Als es dann leider Tatsache war, waren sie natürlich nachvollziehbar enttäuscht – wie wir alle. Sofort ermunterten sie uns aber alle, sofort wieder aufzustehen und vorwärts zu schauen.

Welches ist momentan Ihre wichtigste Tätigkeit?
Mit dem Marketing, Sponsoring, Ticketing und der Kommunikation sind vier Bereiche bei mir. Entsprechend gibt es in allen Departementen wichtige Entscheidungen zu treffen, so dass ich keine einzelne besonders gewichten könnte.

Was bedeutet es, dass bald wieder Veranstaltungen mit über 1000 Personen zugelassen sind?
Es ist ein erster, erfreulicher Schritt zurück Richtung Normalität. Die Durchführung von Matches mit mehreren Tausend Zuschauern hilft den Clubs, wieder mehr Einnahmen zu generieren. Und vor allem kehrt die Stimmung zurück ins Stadion, was bei allen Matches das Salz in der Suppe ist.

Sollte man in den Stadions Maskenpflicht haben?
Die Maskenpflicht wird, bestimmt durch die Swiss Football League, höchstwahrscheinlich erfolgen. Auch wenn es ungewohnt ist, gewöhnt man sich daran.

Sie kommunizieren sehr viel über Facebook. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
Ich werde jeden Tag «erschlagen» von Fragen rund um GC. Da habe ich das Mittel gewählt, täglich über Facebook, Instagram und Linkedin eine Frage zu beantworten, die die meisten interessieren dürfte. Ich habe damit ausserordentlich gute Erfahrungen gemacht. Die Leute schätzen die proaktive Kommunikation.

Wo haben Sie Ihre Ferien verbracht?
Leider hatte ich keine Möglichkeit, Ferien zu nehmen.

Was war für Sie das prägendste Erlebnis der vergangenen Wochen?
Eine sehr persönliche Nachricht, die ich erhalten habe – fernab von Corona.


Was bedeutet die Corona-Pandemie für die verschiedenen Akteure der Schweizer Medien- und Kommunikationsbranche? Bis auf Weiteres wird persoenlich.com jeden Tag eine betroffene Person zu Wort kommen lassen. Die ganze Serie finden Sie hier.



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