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Der Schlüssel für eine höhere Medienpräsenz

Louis Perron

Einer der meistgenannten Wünsche meiner Kundinnen und Kunden ist es, häufiger in den Medien vorzukommen. In der Tat hilft Medienpräsenz beim Themen- und Reputationsmanagement, beim Aufbau von Expertenstatus, sowie für einen Wahl- oder Abstimmungskampf. Medienschaffende interviewen, wen sie wollen. Wer aber Journalistinnen und Journalisten als Partner sieht und ihnen gibt, was sie wollen und wann sie es wollen, der wird auch häufig zu Wort kommen. Dabei sehe ich eine aktive Medienarbeit als einen Austausch auf Augenhöhe, geprägt von gegenseitigem Nutzen und Respekt. Effiziente Strategien müssen nicht unbedingt kompliziert sein. Hier sind vier zentrale Punkte:

Die Erreichbarkeit: Journalistinnen und Journalisten arbeiten permanent unter Zeitdruck. Wer in den Medien vorkommen will, muss sich also physisch dort aufhalten, wo auch Medienschaffende sind. Man muss erreichbar sein und es den Journalistinnen und Journalisten einfach machen. Das ist bei einigen Medien wichtiger, als ob jemand tatsächlich der oder die Kompetenteste zum Thema ist.

Pflegeleicht sein: Wer sich ziert, Abmachungen absagt oder später beim Gegenlesen jeden Satz drei Mal umstellt, ohne inhaltlich wirklich etwas zu verändern, hat bald einmal den Ruf, schwierig zu sein.

Kontroverse Themen: Medien funktionieren nach einer anderen Logik als eine Fachtagung. Auch die Schweizer Medienlandschaft ist höchst kompetitiv. Wer in den Medien sein will, darf sich nicht vor grossen, kontroversen Themen scheuen und sollte knackige Positionen vertreten.

Das Visuelle: «Politics is Holywood for ugly people», witzelte man früher in den USA. Mittlerweile hilft telegen und fotogen sein aber bei vielen Medien – sowohl für Männer wie für Frauen. Wer diesbezüglich nicht auftrumpfen kann, sollte trotzdem versuchen, visuell etwas zu bieten. Das heisst zum Beispiel, lebendig und emotional zu sein. Oder anders gesagt: Medien mögen Akteure, Stakeholder und Politiker mit Selbstvertrauen.



Louis Perron ist promovierter Politologe, Politberater und Dozent für politisches Marketing an der Universität Zürich.

Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.

 

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