Nach dem Sturm auf das US-Kapitol, hat Twitter mehr als 70'000 Konten von Anhängern der Verschwörungstheorie «QAnon» gelöscht. Nach den «gewalttätigen Ereignissen in Washington», habe man Konten gesperrt, die «QAnon»-nahe Inhalte im grossen Umfang geteilt hätten, und in erster Linie zur Verbreitung von Verschwörungstheorie dienten,
hiess es am Dienstag in einer Mitteilung des Kurznachrichtendienstes. In vielen Fälle habe eine Person mehrere Konten verwaltet.
Bei der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump, waren nach ersten Erkenntnissen auch «QAnon»-Anhänger beteiligt. «QAnon» ist eine Verschwörungstheorie, die ihren Ursprung in Internetforen hat und auf kryptischen Botschaften eines angeblichen Politik-Insiders beruht. Anhänger glauben etwa, dass der noch amtierende US-Präsident Trump einen geheimen Kampf gegen einen «Staat im Staate» («deep state») führt und angeblichen systematischen Kindesmissbrauch unter anderem durch Politiker der Demokraten aufzudecken versucht. Mit «deep state» ist eine geheime Zusammenarbeit von Bürokraten, Geheimdienstmitarbeitern und Militär gemeint.
Auch Trumps Falschbehauptungen über angeblichen Wahlbetrug wurden in der Szene aufgegriffen und weitergesponnen. Das «Q» findet sich bei vielen Kundgebungen des Präsidenten auf Fahnen und Bannern. Trump verzichtete bislang auf eine Distanzierung von der Bewegung. Nach den Krawallen von vergangener Woche hat Twitter auch das Konto von Donald Trump gesperrt (persoenlich.com berichtete). (sda/dpa/lom)