10.05.2010

BLOCHER MIRIAM, Mai 2010

Vor dreieinhalb Jahren kaufte Miriam Blocher die Holdinggesellschaft Dalasta und wurde dadurch Chefin des traditionsreichen Läckerli Huus in Münchwilen BL. Die ausgebildete Lebensmittelingenieurin und Tochter von Alt-Bundesrat Christoph Blocher muss sich dabei gegen viele Widerstände durchsetzen.

Frau Blocher, was waren Ihre wichtigsten Erkenntnisse, seit Sie 2007 das Läckerli Huus übernommen haben?

Es ist mir in den letzten drei Jahren gelungen, einige meiner Ziele erfolgreich zu realisieren. Trotzdem musste ich auch feststellen, wie schwierig der Umgang mit einer Traditionsmarke sein kann. Es handelt sich dabei um eine permanente Gratwanderung. Damit die Marke nicht plötzlich Staub ansetzt, muss man sie modernisieren. Dabei darf man ihr Wesen aber nicht grundlegend verändern. Zu Beginn meiner Tätigkeit stand sogleich das Thema Export im Vordergrund. Schon bald musste ich mir aber eingestehen, dass wir zuerst unsere Aufgaben in der Schweiz erledigen müssen.

Es gab einen Riesenwirbel um die «Baselbieter Rahmtäfeli», die Sie plötzlich unter der Marke «Läckerli Huus – Basler Original» verkauft haben. Haben Sie in diesem Fall die emotionale Bindung unterschätzt?

Grund für den Namenswechsel waren vor allem markentechnische Überlegungen. Sämtliche unserer Produkte verkaufen wir unter der Marke «Läckerli Huus – Basler Original». Wir stellen alle unsere Produkte konsequent unter diese Marke, da man als Kleinunternehmen nicht plötzlich deren zehn haben kann. Den Zusatz «Basler Original» verwenden wir, weil man den Begriff «Basler Läckerli» nicht schützen kann und wir oft kopiert werden.

Haben Sie die Entscheidung zur Umbenennung der «Baselbieter Rahmtäfeli» im Alleingang gefällt?

Nein, es handelt sich um einen Geschäftsleitungsentscheid. Die Idee zur Neubenennung kam aber von unserer Marketingabteilung, welche einen entsprechenden Antrag stellte. Während der ersten neun Monate gab es auch keine Reaktionen, bis ein Kunde, der früher Mengenrabatt bekam, die Namensänderung der Presse meldete, die das Thema dankbar aufgriff. Wir bezogen aber in der Öffentlichkeit keine Stellung zu diesen Artikeln, sondern reagierten lediglich auf die Schreiben unserer Kunden und begründeten darin unseren Entscheid.



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