04.11.2003

OSPEL MARCEL, UBS-Verwaltungsratspräsident/November 2003

Marcel Ospel ist der Marketingpreisträger 2003 der GfM Gesellschaft für Marketing. Die GfM hat den UBS-Verwaltungsratspräsidenten gewählt, weil sich die UBS klar auf das integrierte Business-Modell fokussiert, einen nachhaltigen Geschäftserfolg der Single-Brand-Strategie erzielt und ein ausgezeichnetes Marketing im Heimmarkt Schweiz betreibt. "persönlich" hat Marcel Ospel befragt, nach welchen Kriterien er die UBS aufgestellt hat. Interview: Oliver Prange, Fotos: Marc Wetli

Am 9. Juni 2003 lancierten Sie die so genannte Single-Brand-Strategie. Warum opfern Sie die in den USA beziehungsweise in Grossbritannien bekannten Namen PaineWebber und Warburg zu Gunsten der UBS, die als Marke international wenig bekannt ist?

“Wir haben von der Stärke und der Bekanntheit der traditionsreichen Marken Paine-Webber und Warburg sehr profitiert. Deren Ansehen konnten wir im Laufe der Jahre auf die Marke UBS übertragen. Eine starke Einheitsmarke unterstreicht auch unser integriertes Geschäftsmodell und verschafft uns entscheidende Vorteile bei der Neugewinnung von Kunden. Aufgrund einer Untersuchung in 14 Ländern wissen wir, dass unsere aktuellen und potenziellen Kunden diesen Schritt verstehen und akzeptieren. In dieser Umfrage erreichte UBS zudem von all unseren damaligen Marken weltweit den höchsten Bekanntheitsgrad und verzeichnete quer durch alle Kundengruppen das positivste Image.”

Sie tätigen für die Single-Brand-Strategie einen Abschreiber von einer Milliarde Franken. Man erkennt den Willen, doch wird sich diese Strategie je bezahlt machen?

“Die Abschreibung der Marke PaineWebber beruht auf den geltenden Rechnungslegungsstandards, die es nicht erlauben, Werte einer Marke auf eine andere zu übertragen und zu aktivieren. Wie ich vorher erwähnte, hat die Marke UBS bereits stark von PaineWebber profitiert. Und in der Zukunft können wir nun all unsere Kräfte auf die Pflege einer einzigen, unverwechselbaren Markenidentität konzentrieren. Damit erhöhen wir die Wirkung und Nachhaltigkeit unserer Marketingausgaben.”

Die meisten konsumorientierten Branchen werden von Marken mit globaler Reichweite beherrscht. Im Bankensektor steckt die Markenentwicklung dagegen immer noch in den Anfängen. Welche Stellung soll die UBS als weltweiter Brand bekommen?

“Die Wahrnehmung unserer Marke entspricht noch nicht der starken Marktposition, die wir heute in unseren Kerngeschäften einnehmen. Noch ist beispielsweise zu wenig bekannt, dass wir die weltweit grösste Privatbank sind. Unsere Marke soll unseren privaten und institutionellen Kunden sowie den Firmenkunden Vertrauen und Sicherheit vermitteln. Die Einheitsmarke signalisiert, dass wir auf der ganzen Welt die gleiche Spitzenqualität anbieten und all unsere Ressourcen einsetzen, um unseren Kunden attraktive Lösungen zur Verfügung zu stellen.”



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