Herr Trüb, Sie gelten als der Schweizer Journalist mit den meisten Wohnsitzen. Wo leben Sie momentan?
Momentan bin ich aufgrund meines Cash-daily-Engagements in Luzern zuhause, während meine Familie in Marseille lebt. Mein Herz schlägt aber für Korsika. Dies, weil meine Frau Korsin ist und wir dort auch den Sommer verbringen. Einen Grossteil meiner Zeit halte ich mich aber in Vietnam und China auf, wo ich das Pazifikgeschäft von Ringier betreue.
Wollte man Sie nie disziplinieren?
Dies ist unmöglich. Meine beiden Chefs, Michael Ringier und Martin Werfeli, die ich seit vielen Jahren kenne, wissen, wie ich ticke. Es macht auch wenig Sinn, mich verändern zu wollen.
Vielleicht ist die Umstrukturierung des Ringier-Verlags die erste Massnahme?
(Lacht.) Nein, aber Fakt ist, dass es sich beim Ringier-Verlag um ein international tätiges Unternehmen handelt, das einen wichtigen Teil seines Umsatzes im Ausland erzielt. Dies geht manchmal immer noch vergessen. Ich mache in der Konzernleitung gelegentlich den kleinen Scherz, indem ich die Volumen von In- und Ausland miteinander vergleiche. Insgesamt erreichen wir mit unseren Publikationen wöchentlich 120 Millionen Leser, davon kommen 15 Millionen aus der Schweiz. Im Ausland verlegen wir rund 100 Titel, während es in der Schweiz um die 15 sind. Da ist es normal, dass sich die zunehmende Bedeutung des internationalen Geschäftes auch in der Konzernleitung niederschlägt.