06.11.2020

Medienmanagerin des Jahres

Die Wahl fällt auf Nathalie Wappler

Die vom Medienmagazin Schweizer Journalist eingesetzte Jury hat der SRF-Direktorin den Titel verliehen.
Medienmanagerin des Jahres: Die Wahl fällt auf Nathalie Wappler
Vom der Schweizer-Journalist-Jury zur «Medienmanagerin des Jahres» gewählt: Nathalie Wappler, SRF-Direktorin seit 2019. (Bild: SRG/Mirco Rederlechner)

Die Sitzung der Jury war intensiv. Die Diskussionen rege. Die Jury war sich erst einmal einig, dass es wiederum kein leichtes Jahr ist, um einen oder eine «Medienmanager*in des Jahres» zu finden. Vor allem nicht, wenn diese Person nicht nur Zahlen im Blick haben sollte, sondern sich auch um die Publizistik verdient gemacht haben sollte.

Schliesslich fiel die Wahl einstimmig auf Nathalie Wappler, wie es in einer Mitteilung heisst. «Die SRF-Direktorin muss natürlich auch sparen und Stellen abbauen, aber sie tut das nicht mit dem Rasenmäher, sondern integriert die sich verschlechternden wirtschaftlichen Voraussetzungen in die Strategie ‹SRF 2024›. Im Rahmen dieser Strategie soll nichts weniger als die Rolle des Service public im digitalen Zeitalter geklärt werden. Während sie auf der einen Seite alte Zöpfe abschneidet und unpopuläre Entscheide trifft (Abschaffung ‹Eco›, ‹Netz Natur›, ‹52 beste Bücher›), investiert sie auf der anderen Seite in den Journalismus (Recherche-Desk, Investigativjournalismus, Fachredaktionen). Daneben lässt sie Formate für die sozialen Medien entwickeln und versucht, intern eine Aufbruchstimmung zu schaffen. An Letzterem muss sie noch arbeiten. Wappler scheut sich nicht, anzuecken, wenn sie überzeugt davon ist, das Richtige zu tun. Das braucht in ihrer Position, als Chefin einer öffentlichen Anstalt im Spannungsfeld zwischen Publikumserwartungen und Politik, ziemlich viel Mut», heisst es in der Begründung.

Die Auszeichnung wird jährlich an eine Führungskraft im Schweizer Medienmanagement vergeben, die durch ihre Tätigkeit die Grundlage für Journalismus fördert und damit zugleich einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leistet. «Guter Journalismus braucht zwingend gutes Management. Das wollen wir mit dieser Auszeichnung gerade im Corona-Jahr deutlich machen und zugleich die Arbeit aussergewöhnlicher Medienmanagerinnen und -Manager wertschätzen», wird Johann Oberauer, Verleger Schweizer Journalist, in der Mitteilung zitiert.

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Die Jury setzte sich in diesem Jahr wie folgt zusammen: Andreas Durisch (früherer Chefredaktor der SonntagsZeitung und von Facts. Heute Partner bei der Dynamic Group), Caroline Thoma (unter anderem Geschäftsführerin der Blick-Gruppe, 2009 bis 2013, und Mitglied der Geschäftsleitung der NZZ-Gruppe, 2014 bis 2017. Heute ist sie mit der Firma CTC Consulting selbstständig), Rolf Bollmann (ehemals Mitbesitzer der Basler Zeitung, zusammen mit Christoph Blocher und Markus Somm, und zuvor bei Tamedia unter anderem für den Tages-Anzeiger zuständig), Dennis Bühler (Bundeshaus- und Medienredaktor bei der Republik), Andrea Bleicher (frühere Blick-Chefredaktorin und heutige Kommunikationsexpertin und Firmenmitbesitzerin von Panda & Pinguin), David Sieber (Chefredaktor Schweizer Journalist) und Johann Oberauer (Verleger Schweizer Journalist).

Im letzten Jahr wurde der Titel «Medienmanagerin des Jahres» an Bundesrätin Simonetta Sommaruga verliehen (persoenlich.com berichtete). (pd/cbe)



Lesen Sie auch das kürzlich publizierte persoenlich.com-Interview mit Nathalie Wappler über den Umbruch im Leutschenbach und in der Medienwelt.



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