von Edith Hollenstein
An der Online-Medienkonferenz vom Mittwoch hat Marc Walder neben den Jahreszahlen Ringiers Position zur geplanten längerfristigen Medienförderung bekannt gegeben. Ringier unterstützt gemeinsam mit dem Verband Schweizer Medien, dass die indirekte Presseförderung – also die Subventionierung des Zeitungs- und Zeitschriftenvertriebs – ausgeweitet wird, so wie von den beiden zuständigen Kommissionen vorgeschlagen.
Walder zeigte sich im Webcall vom Mittwoch dankbar, dass «gesellschaftlich stark verankerte Zeitschriften» wie die Schweizer Illustrierte und L'Illustré auch weiterhin von der indirekten Presseförderung profitieren sollen. Ihm ist es zudem Anliegen, dass dies künftig auch für den Beobachter gilt. Der Beobachter ging bis anhin leer aus: Da er zweiwöchentlich und nicht wöchentlich erscheint, ist ihm der Zugang zur indirekten Presseförderung verwehrt.
Auch Digital-Allianz soll Geld erhalten
Der Bundesrat schlägt für «allgemeine Massnahmen zur Medienförderung» jährlich zwei Prozent aus der Medienabgabe vor. Aus diesem Topf werden gespiesen: Keystone-SDA, Aus- und Weiterbildung und neu namentlich IT-Projekte, sogenannte «digitale Infrastrukturen», die den Medienplatz Schweiz stärken.
Parlament muss entscheiden
Marc Walder hofft nun, dass die Digital-Allianz hierbei berücksichtigt wird, wie er an der Medienkonferenz sagte. Über die Höhe des erhofften Betrags gibt das Unternehmen keine Auskunft. «Wie hoch der Beitrag an die Allianz sein wird, hängt vom Parlament ab und am Ende von den Gesuchen», so Ringier-Sprecherin Johanna Walser auf Anfrage.
Der Bundesrat hatte im März ein Massnahmenpaket vorgestellt, um Zeitungen, Radio- und TV-Stationen sowie Nachrichtenagenturen künftig stärker zu unterstützen. Es liegt nun beim Parlament darüber zu entscheiden.
Kommentare
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Peter Eberhard, 12.06.2020 09:43 Uhr
Laut CEO des Unterhaltungskonzerns Ringier ist die SI also eine "gesellschaftlich stark verankerte Zeitschrift"? Da hab ich was verpasst. -
Victor Brunner, 11.06.2020 16:00 Uhr
Warum Presseförderung? Nur weil Medien nur noch schlechter werden berechtigt dies nicht zu mehr Steuergeldern. Jeder soll selber wählen können was er liest und wieviel er bereit ist dafür zu bezahlen. Gute Produkte werden gekauft, schlechte höchstens gratis gelesen, das ist Markt. Leider ist auch der Beobachter, der langsam seine DNA verliert, auf Publireportagen aufgesprungen. Nach dem Inhaltsverzeichnis zuerst eine Doppelseite Publlireportage, einmal für Milchwirtschaft und einmal für Schweinezüchter, natürlich Jubelartikel. Diese Publireportagen der Landwirtschaft werden teilweise auch wieder mit Steuergeldern Bemerkenswert dass immer Steuergelder gefordert werden aber nie über Qualität gesprochen wird! Scheinbar zahlt sich bei Ringier das klotzen nicht mehr aus und der Konzern will mithilfe von Steuergeldern Gewinne ausweisen, Planwirtschaft in Reinkultur!