07.12.2020

Beanstandungen bei Deville

Sendung wird neu permanent gekennzeichnet

Letzte Woche hatten die SRG-Ombudsleute «Deville» dafür kritisiert, dass nicht immer klar sei, dass die Sendung vollständig satirisch und sich somit kurz vor Abstimmungen noch zu den Initiativen äussern dürfe. Am Sonntagabend in der neusten Sendung hat Dominic Deville nun reagiert.
Beanstandungen bei Deville: Sendung wird neu permanent gekennzeichnet
«Einfach, dass es klar ist», sagte der Showmaster in der Sendung vom letzten Sonntag und kennzeichnet die Sendung nun permanent als Satire. (Bild: Screenshot)
von Loric Lehmann

Dominic Deville ist sichtlich etwas genervt, als er am Sonntagabend zu der Kritik an der Sendung zur Konzernverantwortungsinitiative vom 22. November zu sprechen kommt. «Güselsäckevoll sind Nastüchlein, vollgesogen mit libertären Tränen, eingereicht worden», sagt der Comedian während der neusten «Deville»-Ausgabe.

Die SRG-Ombudsleute Esther Girsberger und Kurt Schöbi hatten in einem Gastbeitrag in den CH-Media-Titeln von letzter Woche angebracht, dass in der Sendung «lange nicht alles wirklich als Satire daherkam» (persoenlich.com berichtete). Es sei in der betroffenen Sendung also zu viel Informationsgehalt eingestreut worden.

Verwechslung mit Franz Fischlin

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«Mir war nicht bewusst, dass ich so seriös wirke, dass man ‹Deville› mit der ‹Tagesschau› verwechseln könnte», sagte der Showmaster weiter während der Sendung. Damit dies in Zukunft nicht mehr passieren könne, «und man mich nicht mit Franz Fischlin verwechselt», so Deville, werde die Sendung nun permanent als «Dauersatiresendung» gekennzeichnet.

Im Gegensatz zu den Informationsformaten von SRF ist «Deville» nämlich vom Äusserungsverbot zu Abstimmungsthemen kurz vor dem Urnengang ausgenommen. Dies wird bei SRF mit der satirischen Haltung begründet.

Kein Kommentar der Ombudsstelle

Die beiden Ombudsleute wollten am Montag auf Anfrage von persoenlich.com die neue Kennzeichnung der Sendung nicht kommentieren, da es von der Kernfrage ablenken würde, die es aus Sicht der Ombudsstelle zu klären gelte. Nämlich, ob die publizistischen Leitlinien für Satiresendungen nicht gelten, die besagen, dass eine Woche vor Wahlen und Abstimmungen jede Sendung ausgewogen gestaltet sein muss.



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Kommentare

  • Werner Gubser , 08.12.2020 12:22 Uhr
    Informativer Artikel. Jetzt weiss ich, dass es eine Satire-Sendung ist. Nichts gegen Deville; er lässt mich jeden Sonntagabend schon nach fünf Minuten selig einschlafen.
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