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Mein Digitaltag

Pierre Rothschild

Nein, nein – mein Digitaltag war gar nicht so glamourös. Es gab keine Party und keine VIPs im Zürcher Hauptbahnhof. Ich war auch gar nicht eingeladen. Digital – das klingt gut. Noch vor wenigen Jahren hatten wir nur eine digitale Waage oder Armbanduhr, auch zeigten uns die Autos früh digital an, wie schnell wir fuhren.

Nein, mein Digitaltag war ganz speziell. Es geht und ging um meine Internet-Verbindung. Und wenn ich die digitale Zukunft richtig verstanden habe, dann ist die Internet-Basis doch nicht ganz unwichtig. Nach vielen Jahren ziehe ich von Zürich nach Zollikon. Wenige Kilometer entfernt, aber eine andere Internet-Welt. Mein ideales UPC-Abo – wo ich für rund 100 Franken alles habe, inklusive einem Power-Internet –, sollte im klein-feinen Zollikon nicht mehr im Angebot sein. Ein lokaler Provider hat dort die Glasfasern verlegt und bietet auch TV, Internet und Fernseh-Programme an. Nur – wenn ich das lokale Angebot zusammenrechne, kostet mich das, was mir UPC bietet, weit über 300 Franken pro Monat. Aus meinem Digitaltag ist jetzt schon eine digitale Woche geworden. Eine Lösung wird man finden. UPC hilft, wo es nur geht.

Um was geht es? Beim digitalen Denken und Träumen soll man nicht vergessen, dass die Basis auch zahlbar sein muss. Für alle und überall. Längst schon gibt es Städte – wie Tel Aviv –, die Free-WLAN haben. In manchen Wohnhäusern im Ausland ist WLAN (wie in Hotels) einfach inbegriffen.

Digitaltag ist – für den Konsumenten – auch Zahltag. Eine gute Zukunft gibt es nur, wenn die Provider nicht übertreiben. Ein Thema, das man auch politisch angehen muss, wenn die digitale Zukunft die Zukunft für alle sein soll.



Pierre Rothschild ist freier Medienunternehmer in Zürich in den Bereichen Filmproduktion und Presse.

Unsere Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.

 

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