Die Nachfolge von SRF-Direktor Ruedi Matter muss weiblich sein. «Wenn es die Position, die Ruedi Matter bisher hatte, überhaupt noch braucht, dann muss dringend eine Frau dahin», sagt SP-Ständerätin Anita Fetz zu «Blick». Wenn es SRF nicht schaffe, eine Frau einzusetzen, «muss der Bundesrat intervenieren». Und weiter: «SRF hat in den oberen Etagen ein Macker-Problem», so Fetz.
CVP-Frauenpräsidentin Babette Sigg Frank sagt, sie habe beim SRF fast nur mit Männern zu tun. «Ich bin überzeugt, dass Frauen noch immer systematisch verhindert werden.» Auch seien die Themen – unter anderem der «Tagesschau» oder «Eco» – fast ausschliesslich mit dem männlichen Blick recherchiert, heisst es im Artikel weiter.
Dagegen wehrt sich «Tagesschau»-Moderator Florian Inhauser. In einem Tweet schreibt er, dass auf der «Tagesschau»-Redaktion mehr Frauen als Männer arbeiten würden. Zudem werde Regula Messerli neue «Tagesschau»-Chefin (persoenlich.com berichtete). «Unser Blick auf die Welt ist weder weiblich noch männlich, sondern menschlich und kompetent», so Inhauser.
Mit Verlaub, #AnitaFetz und #BabetteSiggFrank: Auf der Redaktion von der #srftagesschau arbeiten 31 Frauen und 30 Männer. Moderation: 7 zu 4. @MesserliRegula wird neue Chefin. Unser Blick auf die Welt ist weder weiblich noch männlich sondern menschlich und kompetent. https://t.co/w0CfGa2FMK
— Florian Inhauser (@florianinhauser) 27. März 2018
Weniger ausgeglichen ist die Verteilung in der SRF-Geschäftsleitung. Von neun GL-Mitgliedern sind nur zwei weiblich. Eine Ebene höher bei der SRG sieht es noch schlechter aus. In der achtköpfigen Geschäftsleitung sitzt nur Ladina Heimgartner. Sie ist übrigens bereits vom Kandidatenkarussell um Matters Nachfolge abgestiegen – die 37-Jährige nahm sich selber aus dem Rennen. (cbe)
Kommentare
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Dieter Widmer, 29.03.2018 05:20 Uhr
Wenn es um eine einzige Position geht, hat die Geschlechterfrage keine Priorität. Die unsachliche, plumpe Art, wie sie ihre Forderung begründen, disqualifiziert die beiden Damen.