03.01.2019

Persönlichkeiten 2018

Elf Prognosen fürs neue Jahr

Die Rolle von Digitalmarketing im Wahljahr 2019, rentable Geschäftsmodelle für Online-Journalismus oder wieder einmal eine «Werberin des Jahres»: Elf Persönlichkeiten der Schweizer Kommunikationsbranche hielten nicht nur Rück-, sondern auch Ausschau. Wir fassen zusammen, was sie für 2019 erwarten.
von Redaktion persoenlich.com

Teil 1: Pietro Supino
Tamedia-Verleger und Präsident des Verlegerverbands

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Pietro Supino wünscht sich für 2019, dass sich die positiven Zeichen verdichten, wie die Bezahlmedien in eine erfolgreiche Zukunft geführt werden können. «Auch wenn wir uns am Anfang einer Lernkurve befinden, sind wir davon überzeugt, dass guter Journalismus unverzichtbar ist und sich dafür auch tragfähige Geschäftsmodelle finden lassen», so Supino. Darum werde Tamedia auch 2019 in die Redaktionen und in die Zukunft der eigenen Medien investieren.



Teil 2: Livio Dainese

Kreativchef und Co-CEO bei Wirz

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Livio Dainese hatte bei seinen Auftritten als «Werber des Jahres» die Erkenntnis gewonnen, dass die Aussensicht und die Innensicht in der Werbebranche viel weiter voneinander entfernt sind, als er bis anhin schon dachte. «Die Allgemeinheit macht sich viel weniger Gedanken über die Werbebranche als man innerhalb der Werbebranche annimmt. Wir sind nicht so wichtig – und das ist auch richtig so.» Mit dieser Einsicht wird er 2019 «dem neuen oder viel lieber der neuen ‹Werberin des Jahres›» eine Laudatio halten. 



Teil 3: Roman Kilchsperger

Moderator der Champions League bei Teleclub

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Auch Roman Kilchsperger hatte eine Erkenntnis – und zwar, dass er bei Teleclub den Pokal nicht alleine holen kann. Nun würden alle als Mannschaft den Job machen. Die Entwicklung soll 2019 weitergehen: «Wir machen das Schritt für Schritt. Bisher haben wir fast in jeder Sendung ein neues Element ausprobiert. Nicht alles funktioniert, einiges scheitert noch an technischen Möglichkeiten. Aber wir sind noch nicht mal vier Monate auf Sendung mit der Champions League. Wir werden uns auf nix ausruhen. Und wir werden sehr gut werden!»



Teil 4: Ralph Büchi

COO bei Ringier und CEO von Ringier Axel Springer Schweiz

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Ralph Büchi könnte im Frühling zum starken Mann bei Axel Springer gewählt werden: Er ist als Aufsichtsratsvorsitzender vorgeschlagen. Ebenfalls Anfang Jahr soll es mit der neuen, webbasierten Buchungsplattform «Marketplace Print» vorwärts gehen. «Diese Buchungsplattform wird derzeit von unserem Vermarktungspartner Admeira entwickelt und soll den Werbekunden ab dem zweiten Quartal 2019 zur Verfügung stehen. Das wird innerhalb weniger Monate die zweite bedeutende Innovation für den Werbemarkt nach der Einführung des Dynamic Pricing.»



Teil 5: Sarah Kreienbühl

Vorsteherin Departement HR, Kulturelles & Soziales, Freizeit bei der Migros

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Sarah Kreienbühl ist oberste Chefin der Migros-Unternehmenskommunikation. Sie hat im Interview verraten, dass sie auch öfters mal im Coop anzutreffen sei: «Natürlich nehme ich hie und da einen Augenschein in den Läden unserer Mitbewerber. Doch alles, was ich persönlich für den täglichen Bedarf wünsche und brauche, finde ich in bester Qualität und zu einem fairen Preis in der Migros.» Das dürfte sich für Kreienbühl auch im 2019 nicht ändern.



Teil 6: Axel Wüstmann

CEO CH Media

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Von CH Media wird man 2019 noch einige Schlagzeilen lesen. «‹Die Integration schreitet voran›, ‹CH Media investiert in die Zukunft›, ‹Der Motor läuft noch nicht rund›, ‹CH Media mit solider finanzieller Entwicklung›. Es wird ein gemischtes Bild sein. Persönlich freue ich mich, wenn wir trotz vieler Veränderungen und neuer Strukturen ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, der sich dem Journalismus verpflichtet fühlt», sagt Wüstmann. Bis CH Media wirklich Fahrt aufnehme, werde es wohl noch 12 bis 18 Monate dauern.



Teil 7: Marco Lucchinetti

Notar-Stellvertreter Konkursamt Aussersihl-Zürich

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Konkursverwalter Marco Lucchinetti glaubt «kaum», dass der Fall Publicitas im Jahr 2019 abgeschlossen werden kann. «Gegen die Einladungen sowie die Beschlüsse der ersten Gläubigerversammlung sind Beschwerden gegen die Konkursverwaltung beim zuständigen Gericht hängig gemacht worden. Der Ausgang dieser Beschwerden entscheidet, ob die anlässlich der ersten Gläubigerversammlung gewählte ausseramtliche Konkursverwaltung das Verfahren effizient weiterverfolgen kann», erklärt Lucchinetti die nächsten Schritte. «Bis zum Entscheid des Gerichts sind wir nun vor allem damit beschäftigt, die zahlreichen aufgelaufenen Anfragen zu beantworten.»



Teil 8: Kurt Aeschbacher

SRF-Moderator

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Am 30. Dezember 2018 wurde die letzte Talksendung «Aeschbacher» ausgestrahlt. Bereits hat Kurt Aeschbacher die nächsten Pläne im Köcher, aber «keine, die spruchreif sind». Vom Jahr 2019 erwartet er «genau das, was ich bisher von jedem neuen Jahr erhoffte: Zufriedenheit, Gesundheit und Zuversicht. Dies im Wissen, dass es mir auch in Zukunft nicht langweilig wird.»



Teil 9: Stephanie Vonarburg

Vizepräsidentin und Leiterin Sektor Medien bei Syndicom

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Gleich zwei grosse Medienstreiks hielt das Jahr 2018 bereit. Stephanie Vonarburg hofft, dass es 2019 ruhiger wird. «Es liegt in der Hand der Arbeitgeber.» Sie wünscht sich fürs laufende Jahr «einen Stopp beim gigantischen, für die Medien bald selbstzerstörerischen Stellenabbau, vernünftige Arbeitgeber, engagiertes und selbstbewusstes Personal. Und: Spannenden, unerschrockenen, verlässlichen, intelligenten und gerne auch mal unterhaltsamen Journalismus!»



Teil 10: Tom Hanan

CEO der Digitalagentur Webrepublic

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Im Herbst 2019 sind in Bern Gesamterneuerungswahlen. «Die Ereignisse rund um Cambridge Analytica haben gezeigt, dass wir uns als Gesellschaft noch nicht darauf verständigt haben, welche Rolle Social Media im politischen Prozess spielen sollen», warnt Tom Hanan von Webrepublic. «Wir müssen uns beispielsweise fragen, ob wir wollen, dass Parteien, Politiker und Verbände mit Darkposts quasi Wahlwerbung in Teilöffentlichkeiten machen und damit einen transparenten öffentlichen Diskurs erschweren. Da stehen uns noch relevante politische Debatten bevor.»



Teil 11: Ruedi Matter

SRF-Direktor

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Bis seine Nachfolgerin Nathalie Wappler übernimmt, hat Ruedi Matter noch alle Hände voll zu tun: «Ausgehen wird mir die Arbeit nicht, wir haben viele anspruchsvolle Projekte in Umsetzung: das Sparprogramm, die Fertigstellung des Newsroom-Gebäudes in Zürich oder den Umzug der Kulturabteilung nach Basel – zentrale Projekte in unserer laufenden digitalen Transformation. Diese Projekte und viele andere laufende Geschäfte will ich in Ruhe an Nathalie übergeben.» Und danach? «Ich will mich nicht komplett aus dem Arbeitsleben zurückziehen.» (eh/cbe)

 

 



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Kommentare

  • Uwe Tännler, 04.02.2019 11:21 Uhr
    Sorry > aber ich kann in den Aussagen keine einzige echte, konkrete Prognose/Vorhersage zu 2019 erkennen. Viel bla bla und warme Luft. Wir tun dies und wir tun das, anstatt WO geht die Reise hin!
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